Im mystischen Conques [Via Podiensis 8]

Die letzte Tagesetappe eines größeren Pilgerabschnittes ist immer etwas Besonderes für mich. Bereits die Morgen dieser Etappen sind meistens geprägt von einer aufwühlenden Vorfreude. Auf diese Weise fing auch meine Etappe nach Conques an. Alles fühlte sich an diesen Tagen anderes an. Ich nahm meine Umgebung intensiver und aufmerksamer wahr, wahrscheinlich auch, weil ich wusste, dass die Reise zu Ende geht.

Bisher beendete ich meine längeren Pilgerwanderungen stets in einer größeren Stadt, die auch seit Jahrhunderten ein Zentrum der kleineren Pilgerwanderungen oder Wallfahrten war. Einige dieser Zwischenziele waren Rothenburg ob der Tauber, Konstanz, Cluny und letzten Juni Le Puy-en-Velay. Für das Ende der Pilgerwanderung im Herbst 2017 habe ich relativ spontan Conques ausgesucht. Einerseits hat es zeitlich sehr gut gepasst, andererseits hörte ich viel gutes über das Städtchen oder besser gesagt Ortschaft, weil Conques wirklich nicht sehr groß ist. Ich hätte noch ein, zwei Tage weiterlaufen können, aber ich fand die Idee gut, zwei Tage in Conques zu bleiben, bevor ich zurückfahren würde. Ich war später froh, dass ich es so entschieden habe.

Wegweiser

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9. Etappe: Massip (bei Golinhac) – Conques

  • Datum: 12.09.2017
  • Entfernung: ca. 23 Kilometer
  • Besondere Ereignisse: Marmelade in Massip, Pilgerwanderung mit Willem, Treffen mit Pilgern in Sénergues, Ankunft in Conques

Das Frühstück in der Pilgerherberge Gîte l’Orée du Chemin in Massip fand ich sehr lecker, denn die Herbergsleiter brachten uns gefühlt 30 verschiedene Sorten Marmelade, sogar Sorten, von denen ich nie geglaubt hätte, dass man davon Marmelade machen könnte. Darunter waren auch exotische Arten wie grüne Tomaten. Alle Sorten schmeckten jedoch süß, obwohl ich bei Gemüsemarmeladen einen eher salzigen Geschmack erwartet hätte.

Im Aufenthalts- und Essraum (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Ich unterhielt mich mit anderen Pilgern und besprach kurz mit Willem unsere Etappe bis Conques. Einige Tage vorher beschloss ich, in Conques zwei Tage zu bleiben und dann über Lyon nach Deutschland zurückzukehren. Auf diese Weise konnte ich noch Anna, Ben und die anderen Pilger wiedersehen.

Auf der unteren  Karte sind die Etappen der letzten Tage zu sehen, von St-Chély über Espalion und Estaing. Der Weiler Massip befindet sich auf der Karte kurz vor Golinhac.

Karte des letzten Abschnittes (Fotorechte: schrittWeise)

Nachdenkliches in Golinhac und Espeyrac

Willem und ich verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und verließen Massip. Der Morgen war relativ frisch und sonniger als an den vergangenen Tagen. Die ersten Kilometer verliefen größtenteils entspannt, nach ungefähr 30 Minuten kamen wir in Golinhac an und nach einem kleinen Abstieg in Espeyrac. Willem hatte ein wenig Probleme mit seinen Knien, so dass es ihm nicht einfach fiel, bergab zu laufen.

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Wir unterhielten uns über die Erlebnisse, die wir mit unseren gemeinsamen Pilgerkameraden hatten, aber auch über unsere allgemeine Erfahrungen mit Pilgern. Willem erzählte mir, dass er gesundheitlich sehr angeschlagen war, so dass ihm sein Arzt dringend angeraten hat, eine längere Auszeit zu nehmen, um wieder zu Kräften zu kommen. Für ihn war es jedoch schwierig seine Arbeit aufzugeben, denn sie war für ihm mehr als nur ein Job. Zunächst arbeitete er als Lehrer und später als Schuldirektor in seiner Heimat, den Niederlanden. Danach übernahm er eine leitende Position in einer einflussreichen Initiative für erneuerbare Energie seiner Stadt. Willem beschloss, auf dem Jakobsweg zu pilgern, auch wegen seiner Gesundheit. Im Sommer lief er aus seiner Stadt in den Niederlanden bis Le Puy-en-Velay, wo es seine Pilgerschaft vorerst beendete.

Mit Willem in Espeyrac (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Willem pilgerte immer mit dem Zelt, das er meistens entweder auf einem Zeltplatz oder im Garten einer Herberge aufschlug. Vielleicht werde ich es ihm eines Tages gleichtun, ich finde die Idee reizvoll, nur ein wenig umständlich aus meiner Sicht.

Wir liefen durch den idyllischen Hof Célis, mit seinen schönen und gut erhaltenen Häusern aus dem Mittelalter.

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Zwischenstopp in Sénergues und Kirche von Saint-Marcel

Unsere Mittagspause machten wir nach ca. 13 Kilometern im Ort Sénergues. Dort trafen wir andere Pilger, die sich auf einem örtlichen Picknick-Platz hinter dem Friedhof erholten. Zu uns gesellte sich auch eine kanadische Pilgerin dazu, die wir später noch trafen. Die Stadtkirche Saint-Martin stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Vorgängerbau wurde bereits in einer Urkunde Ludwigs des Frommen aus dem Jahr 819 erwähnt. [1]

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Im Weiler Saint-Marcel besichtigten Willem und ich die gleichnamige Kirche. Hier trafen wir auch wieder die Pilgerin aus Kanada, die wir in Sénergues kennenlernten. Eine Besonderheit, die mir bei ihr auffiel, war die äußerst behutsame und langsame Art ihrer Bewegungen. Leider kam ich nicht mehr dazu, sie nach den Hintergründen ihrer Langsamkeit zu fragen. Ich wusste gerne, ob sie die gesamte Strecke so langsam laufen möchte, oder nur bestimmte Teile.

Die weitere Strecke verlief ohne besondere Vorkommnisse. Willem und ich unterhielten uns, verbrachten aber auch einige Zeit in Stille, um nachdenken zu können.

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Nach einiger Zeit sahen wir einen Esel, der uns zunächst neugierig beobachtete, aber bald das Interesse verlor, weil er vermutlich schon viele Pilger und Wanderer vorbeiziehen sah. Außerdem boten wir ihm keine Karotte oder ähnliche Nahrungsmittel an, um seine Aufmerksamkeit nachhaltig auf uns zu lenken.

Tierische Attraktion – ein freundlicher Esel (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Ankunft in Conques

Die letzte etwas anspruchsvollere Stelle war der Abstieg kurz vor dem Dorf Conques. Insbesondere für Willem stellte sie eine Herausforderung dar, weil er wieder mit seinen Knieschmerzen zu kämpfen hatte. Insgesamt tat ihm aber die Pilgerwanderung gut, weil sich so seine gesundheitliche Situation deutlich verbesserte, wie er mir erzählte.

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Das sonnige Wetter begleitete uns an jenem Tag bis nach Conques. Willem und ich freuten uns über unsere Ankunft in diesem schönen mittelalterlichen Dorf. Conques wird auch die „Perle der Via Podiensis“ genannt, diese Bezeichnung hat das pittoreske Dorf in meinen Augen auch völlig verdient. Unser Tagesziel lag im Tal des Dourdou, eines südlichen Zuflusses vom Lot.

Kirche Sainte Foy von Conques (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Conques wurde um die Abteikirche Sainte Foy aufgebaut. Diese zentrale Funktion machte sich bei unserer Ankunft sofort bemerkbar, denn die Kirche überragt buchstäblich das Zentrum der Ortschaft. Die romanische Kirche ist der Heiligen Fides gewidmet. Die Abteikirche wurde zusammen mit der Pilgerbrücke über den Fluss Dourdou am Dorfausgang zum UNESCO-Welterbe erklärt.

 

Wir liefen zum Platz vor dem Haupteingang der Kirche mit dem berühmten romanischen Tympanon über das Jüngste Gericht, um ein gemeinsames Abschlussfoto zu machen. Dieses haben wir später an unsere Pilgerkameraden vom Cluny-Abschnitt geschickt, die gleichermaßen sehr erfreut und überrascht waren, dass wir uns hier begegnet sind.

Hauptportal der Kirche Saine Foy (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Das Dorf Conques gefiel mir mit seinen mittelalterlichen Gässchen, schiefen Häusern und Türmchen sowie mit der beeindruckenden Kirche vom Anfang an sehr gut. Deswegen werde ich an einer anderen Stelle ausführlicher über Conques und das Tympanon schreiben.

Die Unterkunft „Centre d’accueil de l’Abbaye Sainte Foy“

Die Unterkunft „Centre d’accueil de l’Abbaye Sainte Foy“ von Conques wird, ähnlich wie die Pilgerherberge von Le Puy, von freiwilligen Helfern betreut. Die Freiwilligen lernte ich als allesamt sehr freundlich und zuvorkommend kennen. Die Pilgerunterkunft der Abtei befindet sich im Gebäude des ehemaligen Benediktinerklosters aus dem 9. Jahrhundert.

Ich würde jedem Pilger empfehlen, hier zu übernachten. In Conques gibt es mehrere Herbergen, Hotels und eine städtische Pilgereinrichtung, diese kann ich jedoch weniger empfehlen. Die Herberge bietet Platz für insgesamt 96 Gäste, wer in der Pilgerherberge übernachten möchte, sollte jedoch mindestens ein bis zwei Tage vorher sein Bett reservieren. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit ist das „Camping Beau Rivage“, in dem auch Willem sein Zelt aufgebaut hat. Dort können die Pilger auch in einem Wohnwagen übernachten.

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Der Abend in Conques 

Abends findet jeden Tag um 20:30 Uhr ein Gottesdienst der Mönche statt, nach dem Pilger gesegnet werden. Wer möchte kann vor der Messe sein Heft mit Pilgerstempeln abgeben, diese werden dann im Rahmen des Gottesdienstes wieder an die Pilger ausgeteilt, mit dem Stempel von Conques. Ich habe mir meinen Stempel jedoch ganz gewöhnlich in der Touristeninfo geholt. Den Gottesdienst leiten Prämonstratenser, die seit 1873 in Conques leben. [2]

Das Abendprogramm (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Ich traf bereits am ersten Tag verschiedene Pilgerinnen und Pilger, die ich in den letzten Tagen kennengelernt habe. Unter anderem begegnete ich Nazire, mit dem ich u.a. ein Zimmer in Saugues, teilte. Auch seine Freunde waren da, Franck und Natale, sowie Paul, der Anwalt aus den USA. Ich bin gespannt, ob er seinen polnischen Pass bekommen wird. Später konnte ich mich noch von John und Kim aus Kanada sowie von den polnischen Pilgerinnen, Kasia und Martha, die in der Domaine de Sauvage spontan eine Unterkunft gesucht haben, verabschieden. Auch die Pilger Sue und Dirk aus den USA kamen vorbei.

Das Abendprogramm war auch sehr unterhaltsam. Nach dem Gottesdienst gab es in der Kirche ein Orgelkonzert mit dezenter Lichtershow, währenddessen die Besucher gegen Aufpreis auf der Empore die Kirche von oben betrachten durften. Danach erklärte ein Prämonstratenser-Mönch dem interessierten Publikum die spannende Hintergrundgeschichte des romanischen Tympanons von Conques.

Ein Mönch erklärt das Tympanon des Westportals (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Wichtige Orte auf dem Weg

  • Massip
  • Golinhac (2 Kilometer)
  • Campagnac (5 Kilometer)
  • Espeyrac (3,5 Kilometer)
  • Sénergues (3 Kilometer)
  • Saint-Marcel (6,5 Kilometer)
  • Conques (3 Kilometer)
Pilger verlassen die Stadt (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Ruhetag in Conques

  • Datum: 13.09.2017
  • Besondere Ereignisse: Spaziergang zum Steinkreuz oberhalb von Conques, Besichtigung der Stadt, Treffen mit anderen Pilgern, Anna, Ben etc.

Am nächsten Morgen beobachtete ich mit Wehmut die Pilger, wie sie die Stadt verlassen, um ihre Pilgerschaft fortzusetzen. Das Tal in dem sich Conques befindet, war in Nebel getaucht, was meine melancholische Stimmung noch mehr unterstrich.

Spaziergang im Nebel

 

Seitenausgang und der Pfad zum Steinkreuz (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Am Vormittag machte ich einen kurzen Spaziergang zum Steinkreuz, das sich auf dem benachbarten Berg über Conques erhebt. Durch ein Seitengässchen verließ ich die Stadt und lief zum Aussichtspunkt am steinernen Kreuz.

Der Blick von oben war sehr beeindruckend, da ich sowohl Nebel als auch mittelalterliche Städte mag. Ich fragte mich auch, ob es in Conques Häuser gibt, die nicht aus dem Mittelalter stammen oder zumindest diesen Eindruck erwecken.

Wiedersehen und Abschied

Eine schöne Szene ereignete sich im Innenhof der Pilgerunterkunft, wo ein ehrenamtlicher Helfer, ein Hospitalier, ein Banjo spielte. Er erlaubte mir, ein Foto von ihm zu machen. Mit dem Freiwilligen habe ich mich gut verstanden, er war stets freundlich und hilfsbereit.

Ein ehrenamtlicher Hospitaler spielt Banjo (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Ich erholte mich tagsüber in diesem kleinen Dörfchen und nutzte die Gelegenheit, in Ruhe verschiedene nützliche Erledigungen zu machen, wie meine Pilgerkleidung zu reinigen oder meine Rückreise zu planen. Da ich noch Nachrichten mit der Pilgerin Anna ausgetauscht habe, konnte ich mich für den Abend mit ihr verabreden. Außerdem setzte ich meine Notizen über meine Pilgerreise fort und suchte das Museum mit dem Abteischatz auf.

Am Abend traf ich Anna und Ben und wir aßen im Restaurant „Charlemagne“, dessen Name an die besondere Vergangenheit des Ortes erinnerte. Ich freute mich, dass es Anna wieder besser ging und wir uns wiedersehen konnten. Anna setzte ihre Reise wie geplant bis Cahors fort und Ben lief bis Santiago weiter.

Pilger im Innenhof (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Rückkehr nach Deutschland über Le Puy und Lyon

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Anna, Ben sowie noch einigen anderen mir bekannten Pilgern, die ich spontan gesehen habe. Danach fuhr ich mit dem Bus de Compostelle von Conques nach Le Puy zurück. Mit dem Bus transportieren einige Pilger auch ihr Gepäck von einer Unterkunft zur nächsten, damit sie nur mit ihren Tagesrucksäcken laufen können. Für mich persönlich kommt diese Option nicht in Frage, denn jeder muss „sein Päckchen“ selber tragen, wie ich finde, auch im übertragenen Sinne.

Im Bus, der tatsächlich ein Kleintransporter war, lernte ich eine Pilgerin im Rentenalter kennen, die Pilger bei sich aufgenommen hat und sich jetzt selbst auf die Pilgerschaft machen wollte. Sie wohnt in der Nähe der Schweizer Grenze. Manchmal kamen auch Pilger aus Frankreich oder entlegeneren Ländern, die Mehrzahl waren jedoch Pilger aus den deutschsprachigen Ländern.

Blick auf Lyon von oben (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Von Le Puy fuhr ich weiter nach Lyon und übernachtete dort eine Nacht. Ich sah mich in der Altstadt um. Mein Highlight war das gallorömische Theater. Leider hatte ich nur einen Abend, um mir die Stadt anzusehen, würde aber jederzeit gerne wiederkommen.

Lyon bei Nacht (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Fazit

Insgesamt hat mir der Abschnitt der Via Podiensis von Le Puy-en-Velay bis Conques sehr gut gefallen, die Natur war sehr abwechslungsreich und ich entdeckte viele kunsthistorisch interessante Bauwerke. Eine besondere Erfahrung waren die Pilgergespräche am ersten Abend in der Pilgerherberge in Saint-Privat-d’Aillier. Auch das fröhliche Abendessen mit dem Aligot in der „Ferme du Barry“ wird mir bleibend in Erinnerung bleiben. Unvergessen bleiben auch die Landschaften der Region Aubrac.

Zwischen Le Puy-en-Velay und Conques traf ich mehr Pilger als auf der gesamten Strecke von Nürnberg bis Le Puy. Einerseits freute ich mich über so viele neue Bekanntschaften und interessante Gespräche, andererseits fehlte mir ein wenig die Einfachheit des Weges, die ich vorher erfahren habe. Auch die Dichte der Pilgerunterkünfte ist hier größer, dafür sollten die Schlafplätze schon ein bis zwei Tage vorher gebucht werden, wenn man in einer bestimmten Stadt oder Unterkunft übernachten möchte. In Spanien wird es noch voller sein.

Laut den meisten Pilgerbeschreibungen sollte ein Pilger die Via Podiensis in ungefähr 30 Tagesetappen einteilen. Somit bleiben mir noch 20 Tagesetappen bis Saint-Jean-Pied-de-Port, wo der berühmte Camino Frances anfängt. Ich werde mir natürlich wieder meine eigenen Etappen erstellen, die Pilgerführer dienen mir nur als ein grober Leitfaden.

Ich freue mich schon auf meine nächste größere Pilgerreise, sie hängt aber auch von der Zeit ab, die mir dafür zur Verfügung stehen wird.

Quellenangaben

Titelfoto: Kirche Sainte Foy von oben (Fotorechte: Dario schrittWeise)
[1] Engel, Helmut: "Frankreich: Jakobsweg. Via Podiensis, von Le Puy-en-Velay nach Saint-Jean-Pied-de-Port", Welver, S. 91
[2] Engel, S. 94

47 Antworten auf „Im mystischen Conques [Via Podiensis 8]

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  1. Ich glaube, mir würde es das Pilgerherz zerreißen, wenn ich die anderen Pilger losmarschieren sehe und ich bleibe im Ort, weil meine Reise vorerst beendet ist. Hast du in Conques auch am Abendessen in der Unterkunft teilgenommen? Das ist auch ein Ereignis für sich und sehr stimmungsvoll.

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    1. Ja, das ist mir auch schwer gefallen. Noch schlimmer war es aber in Le Puy, weil ich am Pilgergottesdienst teilgenommen habe und die Pilger nach dem Segen die Kathedrale verlassen sah. Ich lief noch kurz bis zum Place de Plot, dem offiziellen Beginn der Via Podiensis, mit und verabschiedete mich dort von ihnen. In Conques nahm ich nicht am Abendessen teil, weil ich den Abend lieber mit Pilgerbekannten verbringen wollte, die in Le Charlemagne übernachtet haben. Ich versuche es aber auf der nächsten Abschnitt zu machen, danke für den Tipp. Liebe Grüße, Dario 🙂

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        1. Hallo David, ich bin letztes Jahr von Conques nach Nogaro gelaufen, die ersten drei Beiträge sind erschienen, der über Cahors ist quasi „in der Mache“. Ursprünglich wollte ich im April weiterlaufen, aber es wird wahrscheinlich wieder Ende August/September. Dann werde ich endlich über die Pyrenäen laufen, es sind noch 8 – 9 Tagesetappen übrig. Planst du wieder mal eine Pilgerschaft? Liebe Grüße, Dario

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              1. Was verstehst du unter einer „gewöhnlichen“ Ferbwanderung? Da kuriose ist, dass ich generell nicht der typische Wanderer bin. Okay, wenn wir mal im Urklaub sind und es eine kleine Wanderroutr gibt, lasse ich mich überreden. Aber über mehrere Tage? Kein Interesse :D. Ich glaube, es sind nur die historisch „bedeutenden“ Wege, die mich faszinieren.

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                1. Hi David, damit meine ich zusammenhängende Wanderungen über mehrere Tage bzw. Wochen, die nichts mit dem Pilgern zu tun haben 🙂 Es gibt auch einige interessante historische Wanderwege, wie z. B. entlang des (rekonstruierten) Limeswalls oder in England entlang des Hadrianwalls. Die finde ich auch spannend. LG

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  2. Hallo Dario,

    ich finde deinen Artikel sehr interessant, informativ und anregend. Besonders gut gefallen mir deine Fotografien. Die schmalen Wege, die durch wunderschöne Landschafen führen, lassen mich spüren, dass du dich dort sehr mit der Natur verbunden gefühlt hast. Auch die mittelalterlichen Gassen mit kunsthistorischen Bauwerken kann man sich gut vorstellen.

    Ich stimme dem absolut zu, was du über das Gepäck geschrieben hast. Das ist der Sinn der Sache. Nur das Nötigste mitnehmen, um die Freiheit und Unabhängigkeit von zu viel Bequemlichkeit zu genießen.

    LG und eine gute Woche,
    Sophia Mai

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    1. Hallo Sophia, es freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt. Conques ist ein besonderer Ort. Ich habe die Natur der Region und die schönen historischen Städte sehr genossen. Liebe Grüße und ebenfalls eine angenehme Woche, Dario

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  3. Wunderbar, wenn man deine Bilder und deine Planung anschaut.
    Am liebsten würde ich sofort loswandern.
    Bei mir ist Schnee und Eiseskälte angesagt – und Arbeit. Aber nach deinen Beschreibungen sieht es für mich so aus, als müsse ein derartiges Projekt unbedingt unternommen werden!
    Danke für die ausführlichen Beschreibungen!

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    1. Eine Fernwanderung ist in der Tat etwas Feines, egal ob als Pilgerschaft oder als eine „normale“ Wanderung. Dazu muss man nicht weit reisen, es gibt so viele schöne Fernwanderwege in Deutschland 🙂 LG

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    1. Das habe ich anfangs auch gedacht, später habe ich meine Leistungsgrenzen kennengelernt, so dass ich heute meine Kräfte besser einteilen kann. Ich denke, dass es jeder schaffen kann.

      Danke und liebe Grüße, Dario

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    1. Hallo Nati, ja, ich bereite mich immer gründlich vor. Vor jeder Tour lese ich die entsprechenden Pilgerführer, recherchiere im Internet oder frage Leute, die die Strecke bereits gelaufen sind. Wer sich auf Technik verlassen möchte, kann auch noch GPS-Koordinaten für sein Gerät herunterladen. Ich bin da noch altmodisch unterwegs. Außerdem verlasse ich mich auch auf die Wegmarkierungen. Ich kenne aber auch Leute, die völlig ohne Vorbereitung loslaufen, manche nehmen auch ein Zelt und übernachten im Freien. Meist lasse ich mich treiben und folge nur den Markierungen. Mein Kartenmaterial hole ich nur raus, wenn ich vom Weg abkomme. In Frankreich passiert es selten, weil die Wanderwege gut ausgeschildert sind. Ausführliche Vorbereitungen sind auch gut für die Vorfreude 😉 LG

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        1. Mit Englisch kommt man überall zurecht, aber ich bin der Meinung, dass man sich immer verständigen kann, wenn es die Kommunikationspartner nur wollen. Ich kann ein wenig Französisch, es klingt wohl sehr komisch, wenn ich spreche, aber es reicht, um mich zu verständigen. Ich versuche grundsätzlich, einige Vokabeln der Landessprache zu lernen, wenn ich in einem fremden Land unterwegs bin. LG

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          1. Es ist nur fraglich ob die anderen auch kommunizieren wollen wenn man die Sprache nicht kann.
            Ich höre im Moment das Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ , die Spanier sollen ja nicht so nett und mitfühlend zu Pilgern sein. Deshalb meine Frage.

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            1. Ich hatte in Spanien keine Probleme mit Einheimischen auf dem Jakobweg. Nur einmal mit Blasen, aber dafür gibt es Pflaster 😉 Vermutlich handelt es sich um Einzelfälle. Klar sind mache Menschen genervt, wenn es zu viel wird, insbesondere in den Sommermonaten. Es kommt aber auch darauf an, mit welcher Einstellung man auf die Leute zugeht. Wenn ich mich nicht täusche, hat Kerkeling auf dem spanischen Jakobsweg in teuren Hotels übernachtet, weil ihn die anderen Pilger genervt haben 😉

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                1. Ich denke aber nicht, dass es ein rein spanisches Problem ist. Es ist oft so, wenn zu viele Menschen, ob Pilger, Wanderer oder Touristen in einen kleinen Ort kommen und keine Rücksicht auf die Einheimischen nehmen, dann sind diese verständlich genervt. Andererseits gibt es auch noch diese Menschen, die nur „ihresgleichen“ (was auch immer das sein mag) akzeptieren. Diese gibt es aber leider überall…. LG

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                    1. Leider gibt es auch „Spaßpilger“, die ihre Umgebung auf eine harte Geduldsprobe stellen können. Ich hatte bisher zum Glück hauptsächlich positive Erfahrungen.

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