Vom Reisen und Ankommen

„Reisen macht einen bescheiden, man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.“ Gustave Flaubert (1821 – 1880).

Dieses Zitat von Flaubert ist mein Gedanke des Monats Oktober. Ihr findet den Gedanken wie immer auch im unteren Teil meines Blogs oder in der Übersicht der bisherigen Gedanken des Monats.

Erst wenn wir verreisen, merken wir, wie groß die Welt ist. Das Reisen erweitert den Horizont.

Ich habe mir Gedanken über bestimmte Aspekte des Reisens gemacht. Welche Elemente sind immer vorhanden, unabhängig davon, wie wir verreisen? Ich habe mir in erster Linie Gedanken über eine Freizeitreise gemacht, doch auch eine Geschäftsreise läuft ähnlich ab.

Aufregung und Vorfreude

Der Beginn einer Reise hat oft einen besonderen Zauber. Wie ich in meinem Beitrag vor einigen Tagen geschrieben habe, erlebt man auf Reisen viele kuriose Dinge. Was allerdings auf jeder Reise gleich ist, ist eine gewisse Aufregung und Vorfreude vor der Abreise, sie wechseln sich ab, gehen oft sogar Hand in Hand. Wir fragen uns, ob wir an alles gedacht haben? Fehlt noch etwas im Reisegepäck? Gab es gar überflüssige Gegenstände? Was erwartet uns auf der Reise? Wird alles gutgehen? Doch gleichzeitig freuen wir uns stets aufs Neue auf die bevorstehende Reise.

Vorbereitung

Jede Reise beginnt mit Planen und Vorbereiten. Egal, ob wir mit Auto, Flugzeug, zu Fuß oder mit einem Schiff verreisen, Planen gehört immer dazu. Wie lange soll die Reise dauern? Wohin soll es gehen? Welche Transportmittel werden wir nutzen? Und wo übernachten? Diese und ähnliche Fragen sind unabdingbar.

Aschaffenburg am Abend

Wartezeit

Reisen ist häufig mit viel Wartezeit verbunden. Wir warten auf die Fortbewegungsmittel, auf den Einlass in eine Sehenswürdigkeit oder auf unsere Mitreisenden. Oft langweilen wir uns dabei, doch ich finde die Wartezeit kann auch etwas sehr Entspannendes haben. Während wir warten, können wir über das Leben nachdenken oder uns dem Träumen hingeben. Wenn die Wartezeit länger wird können wir lesen, schreiben, Musik hören, zeichnen … Das Warten kann eine sehr fruchtbare Zeit sein.

Ausfälle, Pannen und Verspätungen

Auf Reisen sind wir häufig mit Hindernissen konfrontiert. Das Auto hat eine Panne oder wir bleiben im Stau stecken, der Zug hat eine Verspätung oder die Fluglotsen streiken.

Über eine spezielle Streikerfahrung und eine Verfolgungsjagd habe ich ebenfalls in meinen Reiseminiaturen geschrieben.

Vor einigen Wochen habe ich eine weitere seltsame Zuggeschichte erlebt. Einige Passagiere sind regelrecht aus dem Zug rausgeschmissen worden. Eine Regionalbahn von Nürnberg nach München ist so voll gewesen, dass der Schaffner per Durchsage Fahrgäste gebeten hat, den Zug zu verlassen. Erst, wenn einige Passagiere ausgestiegen wären, würde der Zug weiterfahren. Doch nachdem niemand ausgestiegen ist, hat er die Polizei gerufen. Ich bin freiwillig ausgestiegen, weil ich es nicht eilig gehabt habe, aber insgesamt war die ganze Situation merkwürdig gewesen.

Die Nutzung von Transportmitteln

Das Verreisen wird mit einem bestimmten Zeitraum gleichgesetzt, vom Moment des Aufbruchs bis zur Rückkehr. Aber insbesondere die Zeit, die wir in oder auf Transportmitteln verbringen, kann auch als die intensivste Zeit des Reisens betrachtet werden.

Egal, ob über den Wolken, mit einem starken Wellengang, mit dem Fahrrad oder auf der Autobahn, das Reisen ist eng mit Verkehrsmitteln verbunden.

Kirnitzschtalbahn im Elbsandsteingebirge

Ankommen

Wenn wir endlich am Reiseziel angekommen sind, können wir wirklich verschnaufen. Hier fällt erst die meiste Anspannung ab. Zuerst wird das Gepäck ausgepackt und nach einer Erholungspause, die bei jedem anders ausfällt, können die Entdeckungen am Zielort beginnen.

Freizeitstress

Oft artet eine Reise in Stress aus, weil wir von Ort zu Ort hetzen, dauernd neue Aktivitäten planen. Es ist die Angst, etwas zu verpassen, die den Gehetzten antreibt. Und wir verpassen tatsächlich immer etwas: Zumindest eine entspannte Reise.

Verweilen und Genießen

Das Gegenteil von Freizeitstress ist das Verweilen und Genießen. Ideal ist es, wenige Aktivitäten einzuplanen, diese dann dafür bewusst anzugehen. Es ist ein Vorhaben, das mir mal mehr, mal weniger gelingt.

Rückkehr und nach Hause kommen

Die bekannteste Heimreise betrifft den griechischen Helden Odysseus. Seinem Namen verdanken wir den Begriff Odyssee. Unsere Reisen sind vielleicht nicht so abenteuerlich wie die berühmtesten Irrfahrten der Antike, doch auch heute kann eine Reise viel Spannung bedeuten.

Die größte Anspannung fällt ab, wenn wir nach Hause kommen. Gefühle der Freude und des Bedauerns.

Reiseerinnerungen

Die Lesende

Ein weiterer Teil der Reise kann das Schwelgen in Erinnerungen sein. Entweder in Gesellschaft, alleine in Gedanken oder sogar in Form eines Reisetagebuchs oder Blogbeitrags. Der Rückblick auf eine Reise versetzt uns gedanklich wieder in die Vergangenheit.

Die Reise und die Welt

Am Ende der Reise merken wir, wie groß die Welt tatsächlich ist. Wie Flaubert es geschrieben hat, wir besetzen nur einen kleinen Platz in der Welt. Ich finde es wichtig, stets daran zu denken, wenn wir uns und unsere Probleme zu wichtig nehmen.

Zu den schönsten Momenten einer Reise gehört für mich die Heimkehr. Der Moment, wenn wir feststellen, dass es zu Hause am schönsten ist.

Titelbild

Foto: Reisen und Ankommen, Rechte: Dario Schrittweise

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