Seit 2011 trägt Dublin den Titel „UNESCO City of literature“ und das zu Recht, wie ich finde. Auf meinen Streifzügen durch die Stadt sind mir viele Beispiele dafür aufgefallen.
Ich habe bereits über meine besondere Leseerfahrung in Sweny’s geschrieben. Der Laden ist unter anderem bekannt für seine Seifen und Lesungen, aber insbesondere als eine Station von Leopold Bloom aus dem Klassiker Ulysses von James Joyce.
In Dublin gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. Einige Eindrücke habe ich in diesem Beitrag zusammengestellt.
Meine Erinnerungen an Irland 2024
- Ein Limerick aus Killarney
- Eine denkwürdige Lesung in Sweny’s
- Ein irischer Erzähler für alle Fälle
- Im Killarney-Nationalpark und Black Valley [Kerry Way 1/3]
- Am Atlantik entlang [Kerry Way 2/3]
- The full circle [Kerry Way 3/3]
- Bei Charlie Chaplin in Waterville
- New Grange
Dubliner Streifzüge
Um die populären Orte wie den Pub „The Temple Bar“ habe ich jedoch einen großen Bogen gemacht, obwohl vermutlich in fast jedem Reiseführer steht, jeder „sollte mindestens einmal hingehen“.
Trinity College
Eine wichtige Station meiner Streifzüge durch die irische Hauptstadt ist das ehrwürdige Trinity College gewesen. Einige Gebäude und Plätze können besichtigt werden, wie der große Innenhof, die Bibliothek oder eine Ausstellung namens „The Book of Kells Experience“. Auf dem Parliament Square befindet sich der berühmte Glockenturm Campanile aus dem Jahr 1853.

Die Ausstellung „The Book of Kells Experience“ gehört zu den Höhepunkten, aber auch die Bibliothek selbst ist beeindruckend gewesen.
Im Sonderraum mit dem Book of Kells dürfen die Besucher:innen keine Fotos vom ausgestellten Buch machen. Es handelt sich um eines der ältesten Zeugnisse der irischen Literatur. Deswegen wird das Buch wie ein Nationalschatz gehütet. Es handelt sich um eine reich illustrierte Handschrift aus dem achten Jahrhundert, mit den vier Evangelien des Neuen Testaments.

Die Trinity College Bibliothek wurde umgebaut, als ich dort gewesen bin. Sie beherbergt über 200.000 Bücher.
Bei Oscar Wilde
Bei meinem Besuch habe ich mir auch das Haus des irischen Schriftstellers Oscar Wilde (1854 – 1900) angesehen. Er ist beispielsweise bekannt für seine Werke „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Das Gespenst von Canterville“, „Ernst sein ist alles“ .
Gegenüber des Wilde-Hauses, im Merrion Square Park, befindet sich die Statue des berühmten Autors. Es ist ein beliebtes Fotomotiv, so dass sich viele Menschen um die Statue versammelt haben, als ich dort gewesen bin.
Die Parks von Dublin und James Joyce
Zwei Parks sind mir besonders in Erinnerung geblieben: St. Stephans Green und Merrion Square Park, der sich in der Nähe des Hauses von Oscar Wilde befindet.
Der irische Schriftsteller James Joyce ist mir in Dublin mehrmals begegnet. Natürlich zunächst in Sweny’s, aber auch als Statue an mehreren Orten in Dublin, einmal sogar als Street Art.

Das Literaturmuseum
Das Literaturmuseum hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist eine Herausforderung, das geschriebene Wort visuell und akustisch darzustellen. Ich finde, das ist den Verantwortlichen des Museums gelungen.
Das Museum hat auch ein Café und einen kleinen Garten, der zum Verweilen einlädt.
Musik-Café
Gute Erholung habe ich im Music Café gehabt. Es hat mir so gefallen, dass ich an mehreren Tagen hingegangen bin. Oft kommen auch Menschen hierher, die hier mit Laptops arbeiten wollen.

Die Betreiber:innen versuchen, sie davon abzuhalten, weil es in ihren Augen die Stimmung trübt. Doch die Schilder mit der Bitte, man möge sich lieber mit anderen Menschen unterhalten oder ein Buch lesen, statt sich hinter den Laptopbildschirmen zu verstecken, interessieren die wenigsten.
Molly Malone
Die Skulptur der Molly Malone ist eine berühmte Anlaufstelle in Dublin. Das Berühren der Statue soll Glück bringen.
Molly Malone ist eine Fischhändlerin, über die es ein berühmtes irisches Volkslied gibt, das als die inoffizielle Hymne von Dublin gilt.

Ein Zitat aus dem Lied „Molly Malone“ lautet:
„In Dublin’s fair city, where the girls are so pretty
I first set my eyes on sweet Molly Malone
As she wheeled her wheelbarrow through streets broad and narrow“
Sinngemäß heißt es, dass „das lyrische Ich“ des Liedes in Dublin, der Stadt der schönen Frauen, die süße Molly Malone erblickt hat, als sie ihren Verkaufswagen, einer Art Schubkarre, durch die Straßen der Stadt zieht.
Die Geschichte von Molly Malone ist eigentlich traurig, weil sie als Fischhändlerin nicht genug verdient hat, so dass sie nachts ihren Körper verkaufen musste. In der letzten Strophe des Liedes geht es darum, dass sie an Fieber gestorben ist und seitdem, als Geist durch Dublin umherstreift.
Brücken, Flüsse und Kanäle
Insgesamt gibt es viele Verbindungen zum Wasser: Der Hafen, Kanäle, die Flüsse und natürlich das Meer. Zwei große Kanäle durchziehen die Stadt, der Royal und Grand Canal. Ich bin entlang des Grand Canals spazieren gegangen.

Liffey ist der bekannteste Fluss von Dublin. Er teilt die Stadt in zwei Hälften. Dann gibt es noch die Dodder und Tolka River.
Bekannt ist die große Schrägseilbrücke im Stadtzentrum, die Samuel-Beckett-Brücke, die den Fluss Liffey umspannt. Sie wurde vom spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen und erinnert an eine umgedrehte Harfe.
Auf einer der Brücken habe ich eine freche Möwe fotografiert, die selbstbewusst die Umgebung in Augenschein genommen hat.

In Dún Laoghaire und entlang der Küste
Beim ersten Aufenthalt in Dublin habe ich etwas außerhalb der Stadt übernachtet. Jeden Tag bin ich mit einer Seebahn entlang der Küste der Dublin Bay gefahren. Diese kleinen Küstenorte sind auch einen Besuch wert.
Übernachtet habe ich in Dún Laoghaire. Das kleine Städtchen ist früher ein bedeutender irischer Hafen gewesen, heute ist es ein beliebter Bade- und Touristenort.

Street Art
In Dublin und Umgebung habe ich viel Street Art gesehen. Bekannt sind auch kleine Gässchen, in denen es viele Graffiti und verwandte Kunstformen gibt. Beispielsweise mit berühmten irischen Persönlichkeiten oder Liebesbekundungen.
Ein Hochkreuz im Kloster Monasterboice
Auf dem Ausflug zum New Grange haben wir auch einen Stopp bei der Ruine des Klosters Bhuithe bzw. Monasterboice gemacht. Der Gründer ist vermutlich der um das Jahr 445 geborene Heilige Buite gewesen. Interessant sind hier zwei Hochkreuze und ein Rundturm gewesen
Der Reiseleiter hat uns beispielhaft die Szenen des Hochkreuzes Muiredach`s Cross erklärt.

Dort hat uns der Reiseleiter die Geschichte von der großen Hungersnot erzählt. In Irland sind die Erinnerungen an die große Hungersnot omnipräsent. In Dublin gibt es ein Museum und weitere Erinnerungsorte, die diesem Thema gewidmet sind.
Erinnerungen an Dublin
Mein Besuch in Dublin letztes Jahr hat mir großen Spaß gemacht. Die irische Hauptstadt zählt unbedingt zu den Orten, die ich eines Tages wieder besuchen werde.
Natürlich passt nicht alles in einen Beitrag, aber eine Auswahl muss ich treffen. Ich könnte noch über viele Orte schreiben, beispielsweise über die Kathedrale, Dublin Castle und die anderen Museen. Aber so gibt es einen Grund, wieder nach Dublin zu reisen.
Quellen
Titelfoto: Trinity College, Rechte: Dario Schrittweise
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Vielen Dank, Dario, für Deine Reise-Eindrücke, und ich bin gespannt auf die Fortsetzung … Schöne Grüße, Bernd
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Guten Morgen Bernd, danke dir ebenfalls für die virtuelle Begleitung auf dem Weg. 🙂 Liebe Grüße, Dario
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Wow, das ist ein toller Beitrag – ich hatte eigentlich nur kurz hineinlesen wollen, aber dann haben mich die interessanten Bilder und deine kurzweiligen Erklärungen gepackt. Klingt nach einer super Reise! LG, Ruby
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Hi Ruby, ja, die Reise war toll und ich habe viel erlebt. Insbesondere die Begegnungen mit den Einheimischen waren sehr angenehm. Die Menschen dort sind sehr gastfreundlich. Ich werde auf jeden Fall eines Tages wieder nach Irland reisen und andere Regionen erkunden. LG Dario 🙂
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Sieht interessant aus, danke Dario.
Ich habe schon einiges über Dublin und das Leben dort erfahren, allerdings noch keine Bilder.
Einen schönen Abend wünsche ich dir.
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Hallo Nati, Dublin ist eine aufregende Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Dir auch einen schönen Abend, LG Dario 🙂
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