Reigen der Feuerschatten

Die mächtige Scheibe am nächtlichen Himmel
taucht die weite Ebene in eine spannungsreiche Stimmung,
voller Ungeduld flackern die Schatten der Steine
in einem fiebrigen Zittern.

Der kühle Wind umtost heulend die vergessenen Menhire,
die schlafenden Riesen, die dereinst die Fantasie der Menschen beflügelten,
ein Brummen kommt von den Steinen,
der leise Singsang verscheucht die tierischen Bewohner der Steppe.

Winzige Lichter schweben vom sternenbesäten Firmament herab
sie flattern wie herbstliches Laub umher
und reihen sich in den luftigen Wirbel ein,
mehrere unbekannte Schatten gesellen sich hinzu.

Der freudige Reigen wird immer schneller,
tobend, huschend und summend
umkreisen die ungleichen Gefährten fließend die Steine
der hypnotisierende Wirbel der magischen Feuerzugen erhellt die Weite,
die Steine begleiten den ungewöhnlichen Tanz mit vibrierenden Tönen.

Ein Blitz durchzieht den Himmel
gefolgt von einem lauten Donnergrollen,
warme Regentropfen benetzen trommelnd die Steine und den Boden
das kurze Unwetter reinigt die Luft, einen belebenden Duft erzeugend.

Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen den Steinkreis,
mit der aufblühenden Morgenröte schwinden die wirbelnden Feuerschatten,
auch der pulsierende Rhythmus ebbt nach,
zurück bleibt nur eine allumfassende, tiefe Ruhe.

Titelbild: Ein Steinkreis im Aubrac (Fotorechte: Dario schrittWeise)