Rendezvous mit einer Smaragdeidechse

Letztes Jahr reisten wir wieder an den Gardasee. Dort ist uns bei einem Spaziergang eine Smaragdeidechse über den Weg gelaufen. Sie versteckte sich zwischen den Steinen eines alten Gemäuers, die Frühlingssonne genießend. Die Situation erinnerte mich an meine Begegnung mit einem Feuersalamander vor einigen Jahren in der Oberpfalz.

Über die Smaragdeidechsen

Smaragdeidechsen sind interessante Schuppenkriechtiere mit einer Gesamtlänge von bis zu 40 cm. Sie sind tagaktiv und ernähren sich u.a. von Insekten, Larven, Schnecken, Spinnen und Würmern.

Wie viele andere Eidechsenarten auch, wendet diese Eidechsenart ebenfalls eine besondere Überlebensstrategie an: wenn sie von ihren Feinden bedroht wird, wirft sie ihren Schwanz ab, der zwei Drittel ihrer gesamten Körperlänge beträgt. Das abgetrennte Körperteil bewegt sich einige Minuten weiter und verwirrt somit ihre Angreifer. Der Schwanz der Smaragdeidechse wächst zwar nach, dafür kann sie diesen Trick nur einmal anwenden.

Spannend fand ich es zu lesen, dass es zwei Unterarten gibt: eine Westliche und eine Östliche. Vom Äußeren her sind die beiden Arten kaum voneinander zu unterscheiden, nur im sogenannten Schlüpflingsalter, sprich in den ersten Wochen nachdem die Eidechsen das Licht der Welt erblicken, können sie an äußeren Merkmalen voneinander unterschieden werden, später an wenigen Details.

Während in Deutschland beide Arten vorkommen und vom Aussterben bedroht sind, ist die Verteilung in anderen Ländern wesentlich differenzierter. Die Westliche Smaragdeidechse ist in erster Linie in Europa zwischen Nordspanien, Frankreich und Italien beheimatet. Die Östliche Smaragdeidechse besiedelt hingegen das Gebiet von den südosteuropäischen Ländern bis zum Schwarzen Meer. Das Exemplar auf dem Foto ist eine männliche Westliche Smaragdeidechse. Sie ist an der blauen Kehle als ein Männchen zu erkennen, weil diese im Frühling einen blau gefärbten Kopf bekommen.

Das Foto ist im April entstanden. Zu jener Zeit verlassen die Smaragdeidechsen ihre Winterverstecke, um sich zu häuten und zu paaren. Das scheue Tier lugte immer wieder zwischen den Steinen hervor, um sich gleich wieder in ihrer kleinen Höhle zu verstecken. Ich wartete ruhig, dass die farbenfrohe Eidechse aus ihrem Versteck zurückkommt. Ein wenig hatte ich das Gefühl, als ob sie es genoss – im wahrsten Sinne des Wortes – im Rampenlicht zu stehen. Wir wollten sie aber nicht lange stören und gingen bald weiter.

Quellen

Titelfotografie: Smaragdeidechse in ihrem Versteck, Fotorechte: Dario schrittWeise
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/smaragdeidechse/61903
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/reptilien/04862.html

18 Antworten auf „Rendezvous mit einer Smaragdeidechse

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  1. Halo Dario,

    die Eidechsen sind für mich faszinierende, geheimnisvolle Wesen. Da sie oft sehr schnell weg sind, ist es ganz ungewöhnlich, dass du so ein schönes Exemplar fotografieren konntest. Schade, dass
    auch Eidechsen durch den ständigen Rückgang ihrer Lebensräume gefährdet sind.

    LG, Sophie Mai

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