Der Nebelmorgen und Kupfermond – Tanka

Ein Gewitter, Erinnerungen einer Reise und eine Nacht mit einem Kupfermond – in meinen Tanka geht es um meine Erlebnisse der letzten Sommermonate. Ich bin nach längerer Zeit wieder dazugekommen, einige Tanka zu schreiben.

Zur Erinnerung: Tanka, das sogenannte „kurze Lied“, ist eine fünfzeilige, reimlose Kurzgedichtform. Sie gilt als die älteste japanische Lyrikform. Aus dem Tanka hat sich später unter anderem Haiku entwickelt.

Die Tanka werden in ihrer Urform in zwei Teile gegliedert: Der erste Teil heißt der „Oberstollen“ oder der „Aufgesang“ („kami no ku“) und besteht aus insgesamt 17 Silben mit dem bekannten 5 -7 -5-Schema. Der zweite Teil wird als der „Unterstollen“ oder „Abgesang“ bezeichnet („shimo no ku“). Er hat zwei Zeilen mit je sieben Silben. Insgesamt bestehen die Tanka aus 31 Silben. 

Ich nutze die Vorgaben als Inspiration und wandle sie ein wenig ab. Puristen haben vermutlich einiges daran auszusetzen.

Wasserperlen am Morgen

Windgepeitscht –
Die Wasserperlen glitzern,
Nach dem Gewitter.

Die Natur erwacht am Morgen:
Entspannte Zeit im Laubwald.

Reiseerinnerungen

Lange Zugfahrt –
Genug Zeit zum Verschnaufen,
Freuden einer Reise.

Landschaften gleiten vorbei,
wie meine Erinnerungen.

Kupfermond

Schlaflos
Unruhige Nacht bei Kupfermond
In der Schattenwelt.

Innere Traumbilder –
Reise ins Unterbewusste.

Quellen

Titelfoto: Nebel über den Wäldern, Rechte: Dario Schrittweise
https://www.literatpro.de/tanka/index (zuletzt abgerufen am 20.8.24)
https://www.haiku-heute.de/haiku-und-kettengedicht-tan-renga/ (zuletzt abgerufen am 20.8.24)
https://www.deutschlandfunk.de/gaebe-es-keine-kirschblueten-tanka-aus-1300-jahren-reclam-100.html (zuletzt abgerufen am 20.8.24)