In der Schwarzachschlucht [Fränkischer Dünenweg 3/3]

Die fünfte und letzte Tagesetappe auf dem Fränkischen Dünenweg führte mich durch eine der schönsten Schluchten Frankens. Auch hier sah ich die Kraft des Sandes am Werk. Dieses Mal in einer besonderen Form. Die Schwarzach bahnte sich den Weg durch den Sandstein. Entstanden ist eine bemerkenswerte Schlucht, die mit bizarren Felsformationen überrascht.

Die Schwarzachschlucht gehört zu einem Naturschutzgebiet an der südlichen Grenze des Lorenzer Reichswaldes. Der Fluss Schwarzach hat eine mehr als zwei Kilometer lange Klamm im Burgsandstein regelrecht gefräst. Durch Erosion und Verwitterung sind die heutigen Schichten und Löcher entstanden.

Kleine Info: Es könnte sein, dass es länger dauert, bis alle Fotos geladen werden und falls die Diashows nicht angezeigt werden, probiert es mit einem anderen Browser.

Wegweiser

Etappe 5: Feucht – Altdorf

  • Datum: 14.08.23
  • Entfernung: 21,5 Kilometer

Am nächsten Morgen frühstückte ich entspannt in einem Café, um gestärkt den Tag beginnen zu können.

Das Wetter meinte es an jenem Tag gut mit mir. Da ich die Stadt Feucht am Vorabend ausführlich besichtigt hatte, lief ich direkt zum Endpunkt meiner letzten Tagesetappe. Der Wanderweg verlief zunächst von Feucht zum Brückkanal. Ab hier kannte ich mich gut aus, weil ich schon mehrmals in der Schwarzachschlucht war.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Vom Brückkanal in die Schwarzachschlucht

Am Brückkanal war wie gewohnt viel los, weil diese Strecke sehr beliebt bei Wanderern und Ausflüglern ist. Viele kehren auch im berühmten Biergarten Waldschänke Brückkanal ein, an dem ich vorbeigelaufen bin.

Unweit des Brückkanals betrat ich die Schwarzachschlucht. Sie wurde viele Jahrtausend Jahren von den Kräften der Natur erzeugt.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Von Bröckellöchern, Wollsäcken und Schwefelflechten

Ich bewundere bei jedem Besuch die bizarr wirkenden Felsformationen der Schlucht. Einen besonderen Blickfang bilden die sogenannten Bröckellöcher. Es sind kleine Löcher, die überall im Burgsandstein erkennbar sind. Sie sind durch Verwitterungen entstanden. Die Formen erinnern meist an Spinnennetze oder Waben und sind typisch für den Sandstein.

An manchen Stellen sah ich die gelbe Schwefelflechte, die aus Symbiose von Algen und Pilzen entsteht. Bemerkenswert fand auch aufeinandergestapelte und abgerundete Felsen, die aufgrund ihrer Form „Wollsäcke„, nach dem gleichnamigen Phänomen, genannt werden. Die Schwefelflechte und die speziellen Felsen erinnerten mich auch an meine drei Tage auf dem Fränkischen Gebirgsweg. Dort sah ich im Naturschutzgebiet „Egertal bei Neuhaus“ ähnliche Naturphänomene.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Die Gustav-Adolf-Höhle

Im letzten Abschnitt der Schlucht erreichte ich die Gustav-Adolf-Höhle. Die Sandsteinhöhle wurde nach dem Schwedenkönig Gustav Adolf benannt, der sich im Jahr 1632 dort nach einem Sieg im Dreißigjährigen Krieg aufgehalten soll. Es heißt, er hätte dort eine Predigt des Nürnberger Pfarrers Cornelius Mareius gehört. Die Gustav-Adolf-Höhle gilt als die größte der Erosionsauswaschungen in der Schwarzachklamm.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Auf einer Tafel las ich einige Informationen zur Schwarzach. Das Einzugsgebiet des Flusses, der die Schlucht geformt hatte, ist ungefähr 346 km² groß. Die Schwarzach-Quelle befindet sich bei Neumarkt in der Oberpfalz und sie mündet östlich von Schwabach in die Rednitz.

Bei Ochsen- und Schwarzenbruck

Ich verließ die Schwarzachschlucht bei Gsteinach, einem Ortsteil von Schwarzenbruck.

Unterwegs lief ich am Faberwehr vorbei. Hier stand früher eine Mühle, die Fabermühle. Neben einer kleinen Schleuse befinden sich hier noch ca. drei sehenswerte Fachwerkhäuser.

Eine weitere Sehenswürdigkeit war Burg Thann. Sie wurde im 12. Jahrhundert  von den Rittern von Thann errichtet. Heute dient sie als Museum und Veranstaltungsort für kulturelle Events. Das Museum war geschlossen, als ich dort vorbeigelaufen bin, aber ich konnte mich im Innenhof umsehen.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Kurz vor Altdorf führte mich der Weg an der Sophienquelle vorbei. Es handelt sich um eine barocke Quellfassung, die an ein Amphitheater in Miniaturformat erinnert. Die Sophienquelle wurde zwischen 1724 und 1726 erbaut und gilt als eine der größten Quellfassung ihrer Art nördlich der Alpen. Von hier erreichte ich bald Altdorf.

Altdorf als Anfang und Ende

Die ehemalige Universitätsstadt Altdorf war der Anfang und das Ende meiner Wanderung auf dem Dünenweg. Die Stadt ist bekannt für ihre ehemalige Universität, über die ich schon im ersten Beitrag über meinen Wanderung auf dem Dünenweg geschrieben habe. Als akademische Erbin der Altdorfina gilt die Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen.

An jenem Tag fand in der fränkischen Stadt ein Fest statt. Ich lief durch die Straßen und Gassen des sehenswerten Städtchens. In der Stadt sollte man sich auf jeden Fall die ehemalige Universität ansehen, aber es gibt noch viele spannende historische Gebäude.

In Altdorf endete meine mehrtägige Wanderung auf dem Dünenweg. Am Nachmittag fuhr ich mit dem Zug zurück nach Nürnberg.

Meine Wanderung im Zeichen des Sandes

Die mehrtägige Wanderung hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Wenn man in Nürnberg bzw. in der Nähe wohnt oder in der Region Urlaub macht, ist es recht unproblematisch, die einzelnen Etappen zu erreichen.

Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich sowie kulturgeschichtlich, geologisch und botanisch interessant. Hier lernte ich mal wieder einiges dazu. Aus diesem Grund kann ich den Weg wärmstens empfehlen.

Quellen:

Titelfoto: Fotorechte: Dario Schrittweise
https://schwarzenbruck.de/schwarzachklamm/(zuletzt abgerufen am 30.04.2023)
https://www.frankentourismus.de/wege/fraenkischer_duenenweg-885/ (zuletzt abgerufen am 07.04.23)
https://urlaub.nuernberger-land.de/detail/id=6059edc6c5c2b15b46e6dca7 (zuletzt abgerufen am 07.04.23)
https://www.frankentourismus.de/timm_docs/allgemein/tourenguide_fraenkischer_duenenweg_aktuell.pdf (zuletzt abgerufen am 07.04.23)

Entdecke mehr von Dario Schrittweise

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Schreibe mir gerne einen Kommentar :-)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑