Blackout-Poesie oder die Verdunkelung des Überflüssigen

Blackout-Poesie: Sind das Gedichte, die während eines Stromausfalls entstanden sind? Hat sie jemand nach einem Gedächtnisschwund geschrieben? Interessanterweise wird mit „Blackout“ auch dar Moment in einer Theatervorstellung bezeichnet, in dem die Lichter ausgehen, besonderes nach Pointen oder am Ende einer Szene.

Doch Blackout-Gedichte sind etwas anderes – meist kurze lyrische Texte, die durch Verdunkelung der überflüssigen Wörter der Zeitungsartikel oder Gebrauchstexte entstehen.

Blackout-Poesie

„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“ Das Zitat stammt von Mark Twain (1835 – 1910), der eigentlich Samuel Langhorne Clemens hieß. Er war US-amerikanischer Erzähler und Satiriker.

Ähnlich ist es mit der Blackout-Poesie. Es ist experimentelle Lyrik, die aus bereits vorhandenen Texten Neues erschafft. Als Vorlage kann fast alles dienen, das aus Worten besteht: Zeitschriften, Bücher, Bedienungsanleitungen, Rezepte, alte Werbeprospekte oder Reisebroschüren. Sie können zum neuen Leben erweckt werden, wenn sie für die Blackout-Poesie verwendet werden.

Meine Blackout-Gedichte

Eine kleine Auswahl der Gedichte, die ich mit dieser Technik verfasst habe, gibt es hier in Bildform.

Eine nachhaltige Gesellschaft

Einladung

Der Anfang eines Gedichtes

Selbstironisch

Zwei Gedichte

Bei dieser Methode geht es nicht in erster Linie um perfekte oder vollständige Sätze. Häufig sind gerade die unvollkommen Texte die interessantesten. Es ist das Experimentelle an dieser (Schreib-)Technik, die den Entstehungsprozess spannend macht.

Wer hätte gedacht, dass zwischen der Zeilen von alten Nachrichten und Anleitungen für alte Haushaltsgeräte lyrische Schätze schlummern können?

Quellen

Titelfoto: Blackout-Poesie, Rechte: Dario Schrittweise