Der französische Sänger Manu Chao wuchs in einer Künstlerfamilie in Paris auf. Seine Eltern flohen aus Spanien vor der Franco-Diktatur nach Frankreich, wo Manu Chao 1961 das Licht der Welt erblickte. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in einem mehrsprachigen Umfeld, das sein künstlerisches Schaffen maßgeblich prägte. Mit seinem jüngeren Bruder Antoine Chao gründete er 1982 die Band „Mano Negra“. Nach einigen Differenzen mit seinen Bandkollegen verließ Manu Chao jedoch 1994 „Mano Negra“ und begann nach einer längeren Reise durch Südamerika 1998 seine Solo-Karriere mit seiner neuen Begleitband „Radio Bemba“, die im Laufe der Zeit zu einem vielseitigen Künstlerkollektiv wurde. [1]
Politische und sozialkritische Themen finden oft Einzug in Chaos Lieder. Er beteiligt sich außerdem an verschiedenen Projekten, um die sozial Benachteiligten zu unterstützen. Seine Songs wandeln wie er zwischen den Kulturen und so singt er in verschiedenen Sprachen, beispielsweise auf Französisch, Spanisch, Englisch, Katalan, Portugiesisch, Arabisch, Galicisch, Italienisch. Auch die Musikstile seiner Songs scheinen diese Grenzüberschreitungen widerzuspiegeln. In seinen Liedern vermischen sich Ska, lateinamerikanische und karibische Klänge, Reggae, mexikanische Mariachimusik, Punk, Rock, Chanson und Latino-Dub, nur um einige Stile zu nennen. Trotzt der oft ernsten Botschaft behalten seine Lieder meistens eine gewisse Leichtigkeit und Heiterkeit. Das schätze ich an seiner Musik sehr.
Seine größten Erfolge feierte er um die Jahrtausendwende, mit seinen ersten drei Soloalben „Clandestino“ (1998), „Proxima Estacion: Esperanza“ (2001) und „Radio Bemba Sound System“ (2002).[2] Eines seiner bekanntesten Lieder ist wohl der verspielte Hit „Bongo Bong“ vom Album „Clandestino“, in dem er das Lied „King of Bongo“ seiner ehemaligen Band Manu Negra neu interpretierte.
„Desaparecido“
Kurzinformationen zum Lied
- Künstler und Rechte: Manu Chao
- Dauer: 3,48 Minuten
- Album: Clandestino (1998)
- Lizenz: Standard-YouTube-Lizenz
Sein 1998 erschienenes erstes Soloalbum „Clandestino“ handelt von Flucht und Identitätssuche. Das spanische Wort „Clandestino“ kann in diesem Kontext mit „der versteckt Lebende“, „der Geflüchtete“ oder „der Reisender ohne Pass“ übersetzt werden. Im gleichnamigen Song, „Clandestino„, bedauert Manu Chao die missliche Lage der Menschen, die ohne Reisepässe im Untergrund leben müssen und als „illegal“ bezeichnet werden. Kein Mensch ist jedoch illegal.
Auch im zweiten Lied seines Debütalbums, „Desaparecido“, geht es um Verlust und Flucht:
„Wenn sie mich jagen, bin ich nicht da
Wenn sie mich finden, bin ich jemand anderes“
Das lyrische Ich ist immer in Bewegung und sucht eine Bestimmung und ein Ziel. „Desaparecido“ bedeutet übersetzt „der Verschwundene“.
Manu Chao – Desaparecido[3]
In den letzten Jahren ist es um den französischen Sänger ruhiger geworden. Manu Chaos letztes Album „Baionarena“ ist 2009 erschienen. Seitdem veröffentlicht er einzelne Lieder und arbeitet an mehreren Musikprojekten mit, wie immer rund um die Welt, unter anderem in Spanien, Mexiko, Argentinien und Brasilien.[4]
Quellen
Titelbild: Verschwunden (Fotorechte: Dario schrittWeise) Lied: "Desaparecido", Autor und Rechteinhaber: Manu Chao [1] www.swr3.de/musik/poplexikon/-/id=927882/did=70176/hoetq4/index.html (zuletzt abgerufen am 14.02.2018) [2] www.laut.de/Manu-Chao (zuletzt abgerufen am 14.02.2018) [3] http://lyricstranslate.com/de/desaparecido-verschwunden.html (zuletzt abgerufen am 14.02.2018) [4] www.laut.de/Manu-Chao (zuletzt abgerufen am 14.02.2018)
Hallo Dario,
dein neuer Beitrag und das Lied gefallen mir sehr gut, insbesondere weil darin von jemand die Rede ist, der unsichtbar und unauffällig sein kann. Zudem singt Manu Chao in verschiedenen Sprachen, was ich schön finde. Das Lied erinnert mich an die Morgenröte am Meeresstrand, die von Möwenschreien begleitet wird. Einfach toll!
LG, Sophia Mai
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Hallo liebe Sophia, mir gefällt das Lied ebenfalls, es behält trotz einer traurigen Hintergrundgeschichte einen fröhlichen und somit optimistischen Grundton. Liebe Grüße und einen heiteren Samstag, Dario 🙂
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Oh Mann, ich und mein Handy wieder … neue deutsche Schriftsprache – einen Teil muss man sich immer denken
😂😂😂
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Das sind die Leser meines Blogs schon gewöhnt, bei den ganzen Tippfehlern, die ich immer in meinen Beiträgen korrigiere… 😉😁 „Rumba de Barcelona“ erinnert mich wiederum an die schöne katalanische Hauptstadt… 😊🥘🍮🍹🌅 LG
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Und noch mehr Erinnerungen …
😊
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„Denia“ (auch „Poor Algeria“) ist musikalisch ein sehr schönes Lied, aber wenn ich es richtig verstanden habe, auch inhaltlich sehr traurig, weil darin u.a. vom Bürgerkrieg in Algerien der 1990er Jahre die Rede ist:
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in Spanien ist der ja ziemlich bekannt … aber so sehr mein Fall ist die Musik nicht … das hat immer so was … irgendwie unruhiges, nerviges … was ja passt ! … Protest … aufrüttelnd … eindringlich … aber ich erinner mich noch zu gut an „Senor Matanza“, von Mano Negra … das war ein Riesen-Hit und lief ständig im Radio … und ging mir irgendwie immer auf die Nerven 😆
LG ❤
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Mich erinnern seine Lieder an meine „jungen“ Jahre 😉 Damals war es die Zeit seiner ersten beiden Alben, die finde ich bis heute am besten. Später wiederholt sich auch vieles. Er nannte mal in einem Interview diese Wiederholungen „kleine Goblins“ o.Ä., die ständig in seiner Musik auftauchen 😉👻 Ein wenig melodischer finde ich seine Lieder „Je ne t’aime plus“ und „Denia“. Mit seiner Musik verbinde ich auch warme Tage, wie heute 😁 Sonnige Grüße, Dario 🌞
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Kenn ich , glaub ich , gar nicht …
Denia … da war ich auch schon mal … und es ist wie du sagst … Erinnerungen … mit Denia kommt auch direkt wieder ein ganzer Schub zum Vorschein …
😊
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