Street Art

Wenn ich unterwegs bin, mache ich gerne Fotos von Street-Art-Werken, die mir gefallen. Mal bringen sie mich zum Nachdenken, Mal zum Lachen. Mehrere habe ich bereits in einigen bisherigen Beiträgen gezeigt.

„Street Art“ hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Untergrundkunst für Szenekenner immer mehr zu einer anerkannten Kunstform entwickelt. Zunächst waren Graffiti am populärsten, bei welchen der Schriftanteil überwiegt. Später kamen immer mehr andere Street-Art-Formen hinzu, bei welchen das Bildliche im Vordergrund steht. Heute bevorzugen es die meisten Künstler der Szene weiterhin, anonym zu bleiben, deswegen können die Schöpfer der Werke schwer oder nur von den Experten identifiziert werden. Doch es gibt auch Künstlerinnen und Künstler, die es zu internationalem Ruhm geschafft haben, wie Bansky, Gérard Zlotykamien, Barbara, Blek le Rat, Harald Naegeli, Keith Haring und andere. Einige der Kunstwerke werden sogar in Galerien und Kunstmuseen ausgestellt sowie auf Auktionen versteigert. In vielen Städten gibt es touristische Führungen zu den berühmtesten Street-Art-Werken der Stadt.

Einige der fotografierten Kunstwerke habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst, wie in einem Beitrag, den ich vor drei Jahren veröffentlicht habe. Wie die Zeit verfliegt.

Vergängliches in Barcelona

„Can Fly“ (Barcelona), Künstler unbekannt

Dieses Street-Art-Werk entdeckte ich vor mehreren Jahren in Barcelona. Vermutlich war es eine Auftragsarbeit, die der Künstler an die Ladentür gemalt hatte. Das Besondere daran ist, dass das fantasievolle Bild nur dann zu sehen ist, wenn der Laden geschlossen ist. Somit ist das Kunstwerk teilweise vergänglich, weil es nicht dauerhaft zu sehen ist. Ein interessanter Gedanke, wie ich finde.

Kapitalismuskritisch in Valencia

Kapitalismuskritik in Valencia, Künstler unbekannt

Bei diesem Kunstwerk handelt es sich nicht um Street Art im herkömmlichen Sinne. Es könnte höchstens als ein „Aufkleber“ durchgehen, also als ein Bild, welches der Künstler auf eine Unterlage gezeichnet hatte, um sie auf die Wandfläche zu kleben. Was mir an diesem Werk besonders gefällt, ist die kritische Botschaft über eine Gesellschaft, die nicht einmal vor ihren kleinsten und schwächsten Mitgliedern wie den Kindern Halt macht, wenn es darum geht, sich zu bereichern.

Ein Mural für Estella

Ein Mural in Estella, Künstler unbekannt

Wie die meisten Werke in dieser Auswahl, handelt es sich auch beim Bild des Frauenkopfes um ein sogenanntes „Mural“, ein Street-Art-Bild, welches die Künstlerin oder der Künstler direkt auf eine Wand im spanischen Estrella gemalt hatte. Der Frauenkopf ist in kalten Farben gehalten, in einem bemerkenswerten Kontrast zu strahlenden Farben der Haare, die mich an Feuer erinnern.

Die Katze von Schwabach

In der mittelfränkischen Goldschlägerstadt Schwabach entdeckte ich dieses Bild. Darauf ist eine Katze zu sehen, die an einem Fenstersims sitzt. Das Fenster gibt es aber in Wirklichkeit nicht, es ist nur der Rahmen vorhanden, das Innere ist gemalt. Somit könnte es sogar als eine Art Scheinarchitektur durchgehen.

Fuchsteufelswild in Konstanz

In Konstanz überraschte mich dieses Street-Art-Werk, das Werbung für einen verrückten Zeichentrickfilm sein könnte.

Fuchsteufelswild, Konstanz, Künstler unbekannt

Der Fuchs in der Mitte könnte der Protagonist sein und die Figuren ringsum unterstützende Nebenfiguren und Gegenspieler des Helden.

Ein Chamäleon in Nürnberg

Dieses Bild eines Chamäleons fotografierte ich unter der Theodor-Heuss-Brücke in Nürnberg. Das Kunstwerk hat der Künstler sehr realistisch und farbenfroh umgesetzt. Aus der Ferne betrachtet scheint sich das pfiffige Tier hinter seinen Farben zu verstecken.

Chamäleon, Nürnberg, Künstler unbekannt

Das sind nur einige der Street-Art-Bilder, die mir in den letzten Jahren aufgefallen sind. Vermutlich sind einige davon Auftragsarbeiten, andere illegale Werke, die aber nicht immer einfach voneinander zu unterscheiden sind. Häufig gibt es auch keine klar erkennbaren Kürzel oder Symbole der Urheber. Dementsprechend ist es schwierig, die Künstlerin oder den Künstler zu benennen, wenn man sich in der Szene nicht genauer auskennt. Das Faszinierende an Street Art besteht für mich unter anderem darin, dass Kunst auf diese Weise außerhalb der Museen und Galerien für Alle frei zugänglich wird.

23 Kommentare zu „Street Art

Gib deinen ab

  1. Habe Dank, Dario! Mir gefällt natürlich the Fake-Cat richtig gut, ein Spiel mit unserer Beobachtungsgabe. Da gäbs bei mir schräg gegenüber auch nen Kandidaten für, dessen Querfront allzu fensterlos ist und damit aufgehübscht werden könnte. Das Schmunzel-Chamäleon war sicher ne heiden Arbeit, kann das dann überhaupt illegal entstanden sein? Und welch ein Glück, daß Du nach Ladenschluß die vergängliche Kunst in Barcelona entdecken konntest. Wo genau und wann hastu schließlich die automobile Schleichwerbung mit dem Herrn Fuchs aufgetan?
    Dir was wünschen tu und Wohlsein, der El

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  2. Das sind ganz fantastische Bilder von Street Art – Künstlern! Ich liebe diese Art und freue mich auch immer sehr, wenn ich solche Bilder entdecke.
    Liebe Grüße von Hanne und hab noch einen schönen Tag. 🌞🍀🌼

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        1. Hi, etwas als „gut“ zu bezeichnen ist wohl auch sehr subjektiv. Da kann jeder für sich entscheiden, was gut ist oder nicht. Ich würde sagen, in meinem Fall suche ich im Werk eine gewisse Ästhetik und/oder Botschaft, die im Gegensatz zu uninspirierten Schmierereien stehen, die nur die Zerstörung des fremden Eigentums zum Ziel haben (ich weiß, das mag wohl auch eine gewisse Botschaft beinhaltet, obwohl sehr zweifelhafter Natur). Aber über dieses Thema lässt sich vermutlich ins Unendliche philosophieren (oder „definieren“ 😉). Liebe Grüße, Dario 🙂

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  3. Hallo Dario.
    Da hast du besondere Stücke zusammen getragen.
    Hier gibt es öfter Graffitis die ich auch, je nach Gefallen, fotografiere.
    Solch tolle Kunststücke waren aber bisher nicht dabei.
    LG, Nati

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  4. Hallo Dario, das ist ein sehr interessanter Beitrag. Erstaunlich ist, welche Erfindungen kreative Mennschen erschaffen, um die eigenen Ideen, Entdeckungen und Botschaften verwirklichen zu können. Dabei soll und darf, meiner Meinung nach, alles was als “anonym“ dargestellt wurde, genau so anonym, still und ubekannt bleiben. Mir gefällt besonders das Bild “Frauenkopf mit dem lila Hintergrund“, weil es so toll abstrakt und realistisch zugleich ist. LG, Sophie Mai

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