Von Antoine de Saint-Exupéry (1900 – 1944) stammt der Satz: „Wir alle sind Pilger, die auf ganz verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern.“ Das Zitat des französischen Schriftstellers, Journalisten und Piloten passt zu meiner letzten Etappe auf meinem langjährigen Pilgerweg, den ich 2015 in Nürnberg begonnen habe.
Den Satz habe ich als Gedanken des Monats Oktober gewählt. Er ist wie immer im unteren Bereich meines Blogs und auf der Seite mit den bisherigen Gedanken des Monats zu finden.
Der dritte und letzte Tag meiner Pilgerschaft auf dem Camino Finisterra hatte neben einer gewissen Endgültigkeit eine weitere Besonderheit an sich: einen Großteil des Weges lief ich entweder mit dem Meer in Sicht oder direkt am Ufer entlang.
Kleine Info: Aufgrund von vielen Fotos könnte es länger dauern, bis alle geladen sind. Sollten die Slideshows trotz Wartezeit nicht angezeigt werden, probiert es mit einem anderen oder aktualisierten Browser.
Wegweiser
- Hintergründe über Camino Francés
- Gesamtüberblick: Themenseite Jakobsweg
- Beitrag 16: Ribadiso de Baixo – Monte de Gozo (Camino Francés: 32. Etappe – Teil 1)
- Beitrag 17: Monte de Gozo – Santiago de Compostela (Camino Francés: 32. Etappe – Teil 2)
- Beitrag 1: Santiago de Compostela – A Peña (Camino Finisterra 1. Etappe)
- Beitrag 2: A Peña – Hospital (Camino Finisterra 2. Etappe)
3. Etappe: Hospital – Finisterra (Teil 1)
- Datum: 13.10.21
- Entfernung: ca. 30 Kilometer
Am nächsten Morgen stand ich wieder früh auf. Ich frühstückte wieder im Café der Pilgerherberge und setzte meinen Weg fort. Bald überholten mich zwei Pilger, die ein flottes Tempo hingelegt hatten.
Der Jakobsweg lief auch an der Kapelle der „Nosa Senora das Neves“ vorbei. Ich fand sie schlicht, aber auf eine gewisse Weise sehr sympathisch. Ein große Ruhe kam von dem kleinen Gebäude. Ich lief durch den Kiefernwald von Alto do Cruzeiro da Armada.
Wenige Kilometer später holte ich wiederum ein österreichisches Ehepaar ein. Dieses Überholen und „Überholtwerden“ ist ein häufiges Muster beim Wandern. Bertha pilgerte seit mehreren Wochen mit uns. Tom, ihr Ehemann, ist ihr aus Österreich nach Santiago nachgereist, um mit ihr weiter nach Finisterra zu wandern.
Am späten Vormittag sahen wir das Blau des Atlantiks vor uns. Wir wussten, dass es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel war.
Aus der Ferne hörte ich schon das Summen einer Drohne. Ich ahnte schon, wer das sein könnte. Und tatsächlich: Es war wieder Ana. Ich unterhielt mich ein wenig mit ihr, Tom und Bertha zogen weiter. Ich blieb auch nicht lange, weil Ana viel mit den Aufnahmen beschäftigt war.
In Cee
Kurz danach erreichte ich das Hafenstädtchen Cee, einen Nachbarort von Finisterra. Ich begegnete hier weiteren Bekannten, beispielsweise dem slowenischen Studentenpaar.
Cee gehört zu den Städten entlang des Jakobsweges, in denen ich gerne länger verweilt hätte. Der Küstenort ist wirklich wie aus dem Bilderbuch.
Am Stadtrand mit dem Blick auf die Bucht aß ich in einem Restaurant zu Mittag. Hendrik meldete sich wieder bei mir. Er sei auch schon in Cee und wir konnten gemeinsam weiterlaufen. Ich sagte zu und er schloss sich mir an. Später darauf trafen wir auch Ana, die mit uns weiterlief.
Entlang der Küste
Ana schlug vor, häufig am Ufer entlang zu laufen. Sie wollte sich die Strände ansehen. Zunächst fand ich es ein wenig anstrengend, weil wir so einen Umweg gemacht hatten. Hendrik hielt sich zurück, er war nicht so interessiert an den Stränden.
Die Küste zwischen Cee und Finisterra fand ich wunderschön. Die Sandstrände erinnerten mich an die feinen Strände, die man aus Dokumentarfilmen über die Karibik kennt. Am liebsten würde ich eines Tages zurückkehren, um dort schwimmen zu gehen.
Von Cee waren es nur noch ca. 8 Kilometer bis Finisterra. Ich freute mich schon, das „Ende der Welt“ zu sehen.
Den Beitrag werde ich an dieser Stelle vorerst beenden, damit ich über die Erinnerung an die letzten Kilometer meines Jakobswegs in einem eigenständigen Beitrag erzählen kann.
Fortsetzung folgt
Quellen
Titelfoto: Die Bucht von Cee, Foto: Dario Schrittweise https://reisen-nach-spanien.com/galicien/a-coruna-provinz/cabo-fisterra (zuletzt abgerufen am 12.10.2023)
Entdecke mehr von Dario Schrittweise
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

lieber dario, schöne fotos von deiner reise und ich habe gerade gesehen, zwei jahre ist das pilgern her bei dir. du schreibst, du willst über erinnerungen in einem ganz beitrag erneut schreiben. was mich außerdem interessieren würde, ist, welches fazit du ziehst, welche erkenntnisse du hattest, was diese reise für dich war und inwieweit es dich und dein leben verändert hat. natürlich nur, wenn du darüber schreiben willst. liebe grüße, poetin
LikeGefällt 1 Person
Hallo poetin, lieben Dank für deinen Kommentar. Ich hatte viele Erkenntnisse, die ich für mich mitgenommen habe. Ich möchte aber noch ein wenig abwarten, bis ich mit dem Fazit anfange, weil noch ein Beitrag über meine Ankunft in Finisterra aussteht. Außerdem werde ich noch Beiträge mit Zusammenfassungen zu den einzelnen Ländern schreiben, durch die ich gelaufen bin. Deshalb möchte ich aufpassen, mich nicht zu oft wiederholen. Sonst wird es langweilig. Eine Erkenntnis, die ich schon teilen kann, ist dass ich (fast) alles schaffen kann, was ich mir vorgenommen habe. Die anderen Gedanken werden in den kommenden Beiträgen folgen. LG 🙂
LikeGefällt 1 Person
lieber dario, ja, mache es so, wie du es möchtest. ich freue mich auf die erkenntnisse und reiseberichte. und dein jetziges fazit, hinsichtlich dessen, was du alles schaffen kannst (fast alles) ist ein ganz tolles. ich freue mich sehr mit dir. liebe grüße und ein schönes wochenende
LikeGefällt 1 Person
Danke dir, liebe poetin. Die Pilgerschaft war eine große Reise für mich. Es ging sprichwörtlich auf und ab. 🙂 Liebe Grüße aus verregnetem Nürnberg, Dario 🌧️😃
LikeGefällt 1 Person
wie im richtigen leben. 🙂 ich möchte irgendwann auch mal pilgern, ich stelle mir das auch als sehr … erhellend und die seele berührend vor. schön, dass du dich, trotz der turbulenzen auf den weg gemacht hast, oder gerade wegen dieser. und dass du so viel davon mitgebracht hast, und nun mit uns teilst. lg poetin
LikeGefällt 1 Person
Ja, Parallelen sind auffällig. 🙂 Das Pilgern habe ich oft als eine Metapher des Lebens gespürt. Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf den Weg zu machen. Am besten in den „klassischen“ Wandermonaten April/Mai oder September/Oktober. Es muss auch nicht unbedingt Spanien sein, schon vor der Haustür ist es spannend genug. 🙂 Liebe Grüße, Dario 🌞
LikeGefällt 1 Person