Ein Stelldichein im Cabaret Voltaire

Im Jahre 1916, mitten im großen Kriege
traf sich in Zürich eine besondere Riege

humnama humnama tadum bidum
Null, Eins, Eins, Zwei, Drei, Fünf, Acht, Dreizehn
traradadam traradadam tadum bidum

sie waren Künstler, Emigranten und Pazifisten
mit ihren Ideen und Träumen
wollten sie die verstaubten Künste und Gedanken überlisten

humnama humnama tadum bidum
Null, Eins, Eins, Zwei, Drei, Fünf, Acht, Dreizehn
traradadam traradadam tadum bidum

sie waren Dichter, Maler und Bildhauer
ihre Kunst nannten sie ein Narrenspiel aus dem Nichts
auf den ersten Blick nur Nonsens oder Gassenhauer.

humnama humnama tadum bidum
Null, Eins, Eins, Zwei, Drei, Fünf, Acht, Dreizehn
traradadam traradadam tadum bidum

das Wort DaDa ist ein Mythos,
seine Entstehung eine Legende,
ein reines Ergebnis des Zufalls bloß?

humnama humnama tadum bidum
Null, Eins, Eins, Zwei, Drei, Fünf, Acht, Dreizehn
traradadam traradadam tadum bidum

Die Kunst des Dada war eine Revolution
ein Urknall, ein Orkan der Inspiration
vor allem ein Kampf gegen die geistige Stagnation

humnama humnama tadum bidum
Null, Eins, Eins, Zwei, Drei, Fünf, Acht, Dreizehn
traradadam traradadam tadum bidum
umpf dumpf fibadam sibadam?

Autor: Dario schrittWeise


Über Dadaismus

Der deutsche Schriftsteller Hugo Ball gründete 1916 zusammen mit Emmy Hennings, Richard Huelsenbeck, Jean Arp, Tristan Tzara, Marcel Janco, Sophie Taeuber etc. in Zürich den literarischen Zirkel „Cabaret Voltaire“, aus dem die kritische Kunstbewegung des Dadaismus entstand. Über DaDa sagte Ball treffend: „Was wir DaDa nennen, ist ein Narrenspiel aus dem Nichts, in das alle höheren Fragen verwickelt sind.“ Mit ihren Werken wollten die Dada-Künstler einen satirischen Gegenpol zur zeitgenössischen Kunst und Kriegsgeschehen schaffen.[1]

Quelle

Titelfoto: "Ein Geistesblitz", das Foto wurde leicht bearbeitet (Fotorechte: Dario schrittWeise)
[1] http://www.deutschlandfunk.de/ein-lange-nacht-ueber-ursonaten-und-andere-toene-100-jahre.704.de.html?dram:article_id=340687 (zuletzt abgerufen am 26.06.2018)

8 Kommentare zu „Ein Stelldichein im Cabaret Voltaire

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  1. Ah, prima, Du hast also auch das Jodeldiplom: „Holleri du dödl di, diri diri dudl dö.“ 🙂

    Wieso schreibst eigentlich hin, Du hättest das Photo leicht bearbeitet? Du kannst mit Deinen eigenen Bildern doch anstellen, was Du willst …

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo LuxOr, mich erinnert das Gedicht ein wenig an meine Texte für Glückskekse und „ohnepunktundkomma“-Textexperimente. So hat wohl jeder seine Assoziationen 🙂 Beim Schreiben hat mir auch die Verbindung aus Wissen und Lyrik Spaß gemacht. Der Hinweis zum Foto ist nur als Hintergrundinfo gedacht, sollte es jemand interessieren, wie das Bild entstanden ist. Danke und LG, Dario

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