Jahrestage und Veränderungen

Vor 500 Jahren soll laut Überlieferung Martin Luther (1483 – 1546) seine berühmten 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Während der Thesenanschlag von Wittenberg vermutlich nur eine Legende ist, hat er die 95 Thesen tatsächlich geschrieben. Der Augustinermönch und Theologieprofessor kritisierte darin u.a. die Ansicht, dass Sünde durch Geldzahlung erlassen werden kann. Luther wollte eine theologische Diskussion beginnen, er löste jedoch eine tiefgreifende religiöse, gesellschaftliche und politische Veränderung aus. Dieses Jahr ist der Reformationstag wegen des 500-jährigen Jubiläums ausnahmsweise in allen deutschen Bundesländern ein Feiertag.

Für mich ist dieser bundesweite Gedenktag auch eine Art Zeichen für den Zusammenhalt der christlichen Konfessionen. Aus diesem Symbol schöpfe ich die Hoffnung, dass Menschen friedlich miteinander und nicht nur nebeneinander leben können, unabhängig von ihrer Konfession oder Religion, ihrem Geschlecht, ihrer Nationalität, Herkunft, sexuellen Orientierung, politischen Einstellung usw.

Vielleicht bin ich nur sehr einfach gestrickt oder nur ein Träumer, wenn ich so denke oder diese Hoffnung hege, aber die Veränderung muss immer zuerst in einem selbst beginnen. Ich bin weit davon entfernt, in dieser (oder auch einer anderen) Hinsicht perfekt zu sein, finde es aber sehr erstrebenswert, für diese Veränderung in der Welt an mir zu arbeiten. Jede Veränderung beginnt zuerst im Kleinen, bei sich selbst. Ein großer Mann sagte einmal:

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt.“
Mahatma Gandhi (1869 – 1948)

Wie seht ihr das? Findet ihr diese Hoffnung realistisch? Oder handelt es sich nur um einen Traum, der nicht erfüllt werden kann? Können Menschen dauerhaft in Frieden miteinander leben? Lohnt es sich, etwas dafür zu tun?

Titelfoto: Ein Ausschnitt des Gemäldes „Saint Jacques sur les chemins de Compostelle“ von Jean Fusaro (*1925) in der Kirche von Saint-Jacques-des-Arrêts, Frankreich

7 Kommentare zu „Jahrestage und Veränderungen

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  1. Mir gefallen die Kommentare hier, die auf eine Art globales Bewusstsein anspielen und damit die Hoffnung auf ein „Erwachen“ unserer planetaren Bevölkerung hin zur Liebe und Vernunft verbinden. Ich denke da recht ähnlich, verbinde mit der Reformation und den anschließenden Konfessionskriegen eine ziemlich grimmige Geschichte. Damals kam jedoch die Verbreitung des geschriebenen Worts durch billige Druckerzeugnisse ins Spiel. Niemals zuvor wurden derart breite Bevölkerungsteile in einen Diskurs eingebunden. Daher sollten wird die Chancen ernstnehmen, welche das Internet und erkennen um wieviel unglaublich mehr potenter dieses Medium ist.
    Der beste Ansatz den ich für positive Veränderungen bieten kann ist Gutes im direkten Umfeld zu bewirken und im großen und ganzen mitzugestalten im Sinne von zivilen Freiheitsrechten, politischen Engagement oder auch simpler Teilnahme an einem Handelsgeschäft, aus dem Gerne auch beide Parteien einen wirklichen Nutzen ziehen dürfen. 😀
    Leider sehe ich am Horizont für die Zukunft bereits weitere Kalamitäten aufziehen. Umso mehr wird es auf jeden einzelnen ankommen, die Transition so schmerzfrei wie möglich zu gestatten.

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    1. Ja, deinen Ideen kann ich mich nur anschließen. Insbesondere in Anbetracht der heutigen Zeiten sollten die Menschen mehr zusammenhalten und sich für eine bessere Welt einsetzen. Der eine wird mit seinen Worten oder Taten vielleicht 10 Menschen zum Nachdenken bringen, der andere mehr. Veränderungen passieren aber nicht über Nacht, sie blühen langsam und oft für das menschliche Auge unsichtbar, wie eine Pflanze.

      Liebe Grüße und alles Gute 🙂

      Gefällt 1 Person

  2. Menschen können im Frieden miteinander leben, aber dafür muss ein neues Zeitalter heran brechen
    Es gibt verschiedene Thesen für die Möglichkeit wie diese tiefgrefiende Veränderung geschehen kann
    Durch eine große Zerstörung nach der nur wenige übrig bleiben, die es dann begriffen haben und anders wieder neu anfangen
    Die ist wohl am weitesten verbreitet und scheint leider wahrscheinlich
    Ich mag aber auch sehr den Traum (?) von der kritischen Menge – wenn die erreicht ist, genug Menschen erwacht sind zu einer neuen Form des Miteinander, kommt das globale Erwachen
    Daran arbeite ich und es ist mir egal, was letztlich passiert
    Denn die Welt wird jetzt schon besser, wenn ich mit mir selbst schaffe, im Frieden zu sein und das Domino-mäßig in die Welt schmeiß
    I still have a dream
    It’s the dream of a perfect world
    Must not be now
    Must not be in this lifetime
    Just somewhere
    Somehow
    In eternity

    Alles Liebe 💜
    Wir müssen auch bereit sein zu kämpfen
    Aber nur die Liebe kann heilen

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    1. Hallo liebe Ananda,

      danke dir für die klugen und lieben Worte. Ich finde auch, dass wir bereit sein müssen. Der Dominoeffekt kann auch eine Veränderung bewirken, zuerst in der näheren Umgebung und dann vielleicht auch weiter.

      Jeder muss versuchen, auf seine Art die Welt ein wenig besser zu machen. Wir sind keine Heilige und vielleicht auch keine wichtigen Rädchen in der Geschichte, aber ich finde, dass jede(r) einen Beitrag leisten kann.

      Liebe Grüße und einen schönen Feiertag 🙂

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      1. Tun was man halt kann

        Und ich denke, Kleines kann Großes bewirken

        Z.B:
        Mir sitzt ein Mann gegenüber in der Straßenbahn
        Ich find den doof, der guckt so grimmig
        Ich entscheide mich, ihn trotzdem anzulächeln
        Und es kommt an
        Er hat nämlich einen Sch…tag bei der Arbeit hinter sich, aber das Lächeln dringt durch
        Er kommt nach Hause
        Der Sohn hat ein schlechtes Zeugnis mitgebracht
        Mann ist aber wieder milde gestimmt und spricht vernünftig mit ihm
        Mann wäre immer noch grimmig – würde Sohn anschreien -Sohn würde sich innerlich zurück ziehen vom Vster und auf die schiefe Bahn geraten
        Ein Lächeln kann ein Leben verändern
        … oder so ähnlich 😏

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        1. Mir kommt hierzu auch die Buchverfilmung „Das Glücksprinzip“ (Mimi Leder, 2000) in den Sinn. Darin geht es um die Idee eines Schülers, der die Welt durch ein Schneeballsystem der guten Taten besser machen will. Jeder soll drei Menschen helfen. Diese erwidern die gute Tat nicht direkt sondern helfen wiederum drei anderen Personen…

          Liebe Grüße und noch einen schönen Tag 🙂

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