Tropfen für Tropfen fiel das Wasser von der Höhlendecke in eine Wasserlache. Das rhythmische Plätschern durchbrach die Stille. Flackerndes Licht vertrieb die Dunkelheit und brachte an den Wänden Farben einer längst vergessen Zivilisation zum Vorschein. Jagdszenen, ausgestorbene Tiere und tanzende Gestalten zeugten von vergangenen Tagen. Die brennende Fackel machte weitere Malereien sichtbar. Flammenzungen projizierten spiralförmige Schatten an die Höhlenwände. Plötzlich entdeckte ich hinter dem Schattenlabyrinth Episoden eines Lebens, das mir vertraut erschien. Das letzte Bild stellte einen Mann in einer Höhle dar. Ich kam näher und untersuchte seine Gesichtszüge. Mir wurde auf einmal klar, dieser Mann…war… ich.

„Wer soll dir diese Geschichte glauben?“, unterbrach Wilfried die Erzählung des Steuermanns. Er legte eine weitere Spielkarte auf das Weinfass, um das die vier Seemänner in der Schiffskajüte saßen.
„Glaube was du willst, ich habe die volle Wahrheit erzählt“, verteidigte sich der Steuermann Arnulf lächelnd und betrachtete seine Karten, um eine davon in aller Seelenruhe auf das Fass zu legen.
„Ach, lass Arnulf in Frieden“, versuchte Olaf, der ältere der vier Matrosen, die Wogen zu glätten, „das war nur eine seiner Geschichten.“ Er grübelte über seinen nächsten Spielzug und knabberte am Zahnstocher, der zwischen seinen Lippen hervorlugte.
„Das war keine erfundene Geschichte“, widersprach ihm Arnulf „genauso ist es in dieser Nacht passiert.“ Er beobachtete prüfend Olafs Karte, die auf dem Weinfass lag.
„Ich denke, das war wieder nur ein Hirngespinst von dir“, brummte der Schiffskoch Thorwald und kratzte sich am Bart, „reiner Seemannsgarn, sage ich euch“.
„Wie ihr meint“ erwiderte Alnulf. Er spielte eine weitere Karte. Das Licht der Öllampe begann zu flackern. Der Steuermann lächelte wissend.
Schreibe mir gerne einen Kommentar :-)