Die Legende um die Fälschung des berühmten Gemäldes „Selbstbildnis im Pelzrock“ von Albrecht Dürer hält sich bis heute, obwohl sie mehr als fantastisch klingt. Die Stadt Nürnberg soll den Maler Abraham Wolfgang Küfner 1799 beauftragt haben, das damals fast 300 Jahre alte Selbstbildnis zu restaurieren. Die Stadtverwaltung ließ auf der Rückseite des Gemäldes mehrere Echtheitssiegel befestigen, um das Kunstwerk vor Diebstahl und Fälschung zu schützen.
Küfner soll das Bild über die gesamte Fläche in zwei Teile zersägt haben. Auf der hinteren Hälfte mit den Echtheitssiegeln malte er die Fälschung und das Original hat er laut der Legende nach München verkauft. Die Nürnberger Stadtverwaltung soll demnach die Fälschung nicht erkannt haben, weil die Siegel intakt waren. Moderne Untersuchungen widerlegten diese Theorie, denn das Selbstbildnis mit Pelzmantel wurde nie zersägt. Heute kann das Gemälde in der Alten Pinakothek in München besichtigt werden[1].
Die Besonderheit des Selbstbildnisses ist nicht nur in der Kunstfertigkeit Dürers sondern auch im Motiv und der Ausführung begründet: Nicht Gott, sondern der Mensch befindet sich im Mittelpunkt. Um das Jahr 1500, als das Bild entstand, glich dies einer Sensation. Denn es galt die Regel, dass auf Porträts Menschen im Profil oder Halbprofil gezeigt werden sollen, den Blick zur Seite gerichtet. Nur Christus dürfte die Betrachter frontal ansehen.[2]

Die Welt zur Zeit Dürers
Heute ist Albrecht Dürers Geburtstag. Der berühmte Maler, Kupferstecher, Zeichner und Kunsttheoretiker erblickte am 21. Mai 1471 in Nürnberg das Licht der Welt. Dürer war das dritte Kind des aus Ungarn stammenden Goldschmieds Albrecht Dürer des Älteren und dessen Ehefrau Barbara. Dürers Vater stammte aus dem ungarischen Dorf Ajtós, auf Deutsch „Tür“ (ajtó). In Nürnberg übernahm Ajtó, bzw. „Thürer“ („der in Ajtó geborene“) die fränkische Aussprache für seinen Namen an und auf diese Weise entstand wohl der Name „Dürer“.[3]

Damals befand sich Europa im Wandel. Es war die Zeit der Inquisition, Ablassbriefe und Religionskriege, aber auch des Humanismus und der Renaissance. Die Reformation bahnte sich an. Spanische und portugiesische Seefahrer machten bedeutende Entdeckungen, die jedoch bekanntlich nicht nur Positives nach sich zogen. Johannes Gutenberg erfand die Druckerpresse und verwendete ab 1450 bewegliche Letter, beides Methoden, mit denen er eine Medienrevolution auslöste. Der Verleger Anton Koberger, Dürers Pate, brachte die neue Medientechnik um das Jahr 1470 nach Nürnberg. Dies war ein Glücksfall für Albrecht Dürer, der ihm später als ein Baustein seines Ruhmes und Reichtums dienen sollte.[4]
Nürnberg war zu Dürers Zeit eine reiche Handelsstadt des Heiligen Römischen Reiches, deren einflussreichen Bürger Kunst schätzten und förderten. Während im Heiligen Römischen Reich noch die Spätgotik in der Kunst vorherrschte, blühte jenseits der Alpen schon die Frührenaissance. Dürer reiste auch zweimal nach Italien, was seine Entwicklung als Künstler maßgeblich beeinflusste. Insbesondere nach der zweiten Italienreise brachte er viele Eindrücke in seine Heimat mit, entwickelte aber seinen eigenen Stil weiter.
Jugend- und Lehrjahre: Dürer entscheidet sich dafür, Maler zu werden
Nach seiner Schulzeit, um das Jahr 1485, nahm sein Vater den jungen Albrecht Dürer in die Goldschmiedewerkstatt auf. Albrecht Dürer der Ältere legte große Hoffnungen in seinen Sohn, der in seine Fußstapfen treten soll. Er unterrichtete ihn in der Grabsticheltechnik. Die Technik erfordert höchste Präzision und half Dürer später bei der Arbeit an seinen Kupferstichen. Schon bald merkte der junge Lehrling, dass er sich mehr für die Malerei interessiert, als für den Beruf des Goldschmieds. Sein Vater reagierte enttäuscht, brachte den 15-jährigen Dürer jedoch zu einem der damals angesehensten Nürnberger Maler zur Lehre, Michael Wolgemut (1434 – 1551). In seiner Werkstatt blieb Dürer bis 1489.[5].
Schon als 13-Jähriger zeichnete er ein für sein Alter beachtenswertes Selbstportrait, im Gegensatz zu seinem Bild von 1500 noch zur Seite schauend, in der Tradition der „wahren“ Christusdarstellungen („vera icon“), auf denen alle Nebenfiguren auf Jesus blicken oder deuten[6].

1490 entsandte sein Vater ihn auf Gesellenwanderung an den Oberrhein. Seine Wanderschaft führte Dürer nach Basel und Straßburg, wo er als Buchillustrator tätig war. Dies war die erste und am wenigsten erforschte seiner insgesamt sieben Reisen.[7]
Hochzeit mit Agnes Frey und erste Italienreise 1494
Im Juli 1494 heiratet Albrecht Dürer Agnes Frey, die Tochter eines Nürnberger Goldschmieds, in der Nürnberger Sankt Sebald Kirche. Dürer hat für die Kirche, in der er auch getauft wurde, mehrere Glasfenster und ein Gedächtnisbild, das Tucher-Epitaph, entworfen. Seine Ehefrau brachte eine reiche Mitgift von 200 Gulden in die Ehe.[8]
Im Herbst 1494 reiste Albrecht Dürer nach Italien und gelangte über Innsbruck nach Venedig. Dort lies er sich von den Renaissancekünstlern inspirieren und brachte Landschaftsaquarelle mit, die heute teilweise Auskunft über seine Reiseroute geben. Seine italienischen Vorbilder waren auf der ersten Reise Andrea Mantegna (1431 – 1506), Gentile Bellini (1427 – 1507) und in erster Linie dessen Bruder Giovanni Bellini (ca. 1430 – 1516).[9]

Im zweiten Teil meines Blogbeitrages über den berühmten deutschen Renaissancemaler werde ich unter anderem auf die weiteren Reisen Dürers, seine Kupfer- und Holzstiche sowie auf seine kunsttheoretische Arbeiten eingehen.

Fußnoten
[1] http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/punkt/duerer-selbstbild-pelzrock-100.html (zuletzt abgerufen am 16.05.17) [2] http://www.zeit.de/2012/21/Ausstellung-Duerer (zuletzt abgerufen am 18.05.17) [3] http://www.art-magazin.de/kunst/kunstgeschichte/12588-rtkl-albrecht-duerer-nuernberg-wie-wird-man-albrecht-duerer (zuletzt abgerufen am 17.05.17) [4] http://www.gutenberg.de/zeit/zeitleiste.php#SP-grouplist-1-1:3 (zuletzt abgerufen am 16.05.17) [5] http://www.art-magazin.de/kunst/kunstgeschichte/12588-rtkl-albrecht-duerer-nuernberg-wie-wird-man-albrecht-duerer (zuletzt abgerufen am 17.05.17) [6] http://www.zeit.de/2012/21/Ausstellung-Duerer (zuletzt abgerufen am 17.05.17) [7] Eberlein, Johann Konrad: Albrecht Dürer, Hamburg 2013, S. 14 ff. [8] Eberlein, Johann Konrad: Albrecht Dürer, Hamburg 2013, S. 18 [9] Eberlein, Johann Konrad: Albrecht Dürer, Hamburg 2013, S. 18 ff.
Liebender Geist schrittweiser Weisheit
Ich Dein Gast heute hier bei Dir
Wurde in Albrechts Geburtsstadt Nürnberg geboren
Sein Selbstbildnis ist ein Bekenntnis zu Jesus Christus hin
Und es gibt ein Aquarell da Er nachts eine Vision hatte
Die Ihn tief erschreckte derart schockierte das Er sofort ein Bild davon malte
Versehen darunter mit Text Seiner zeitgenössischen Bildersprache
Ich entdeckte Es auf einem Jahreskalender der Nürnberger Stadtsparkasse
Übersetzt in Modernität erlebte Er daselbst den Explosionspilz einer Atom oder Wasserstoffbombe
Visionär die Kunsthistoriker verblendet deuten Es als ein Unwetter ab
Ritter Tod und Widersacher
Dürer ist ein Kosmopolit tief spirituell slawischer Ahnen Gemütsmensch
Durch und durch
dankend
Dir Joaquim von Herzen
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Hallo Joaquim, danke für deinen philosophischen Kommentar. Weißt du noch, wie das Aquarell heißt? Herzlichst, schrittWeise
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Traum Landschaft mit Text 1526
habe ich eben bei „Artfakes“ gefunden
Schritt für Schritt nähert sich der Weise
danke
Dir Joaquim von Hasenherz
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Danke für den Titel, Joaquim, ich werde mir das Aquarell ansehen. Herzliche Grüße und einen angenehmen Abend
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