Jakobsweg nach Konstanz und Basel

Mit dem Beitrag zu meiner Etappe nach Conques habe ich „meinen“ letztjährigen Jakobswegabschnitt zu Ende beschrieben. Im Juni 2017 pilgerte ich in Frankreich von Cluny nach Le Puy-en-Velay und im September weiter nach Conques. Ich entschied mich dafür, über meinen Jakobsweg nicht vollständig in der zeitlichen Reihenfolge zu schreiben, in der ich den Weg gelaufen bin. Somit konnte ich die noch frischen Erinnerungen zuerst mit euch teilen. Jetzt werde ich mich wieder den Anfängen widmen, in einer Art Rückblende.

Meinen Pilgerweg begann ich im September 2015 in Nürnberg. In mehreren Etappen lief ich durch Franken bis Rothenburg ob der Tauber. Das schöne mittelalterliche Städtchen ist jederzeit einen Besuch wert, wobei es auch viele Touristen anlockt. Im herbstlich geschmückten Taubertal ging ich weiter über Schwäbisch Hall nach Tübingen und von dort aus nach Beuron und schließlich nach Konstanz. Den Abschnitt zwischen Rothenburg und Konstanz habe ich demensprechend in drei Teile gegliedert.

1. Rothenburg ob der Tauber – Tübingen

Der erste Teilabschnitt führte mich von Rothenburg ob der Tauber nach Tübingen. Die kürzere Strecke nach Konstanz wäre der Jakobsweg über Ulm, aber ich habe mich für diese Strecke entschieden, weil ich einen Freund in Tübingen besuchen wollte. Auf dem Weg begeisterten mich besonderes Schwäbisch Hall, die Weinregion Rems-Murr-Kreis und die Innenstadt von Esslingen mit der Burganlage.

Ankunft in Rothenburg ob der Tauber (Fotorechte: Dario schrittWeise)

2. Tübinger Jakobsweg: Tübingen – Hechingen

Der zweite Teil ist auch der kürzeste, er verläuft von der altehrwürdigen Universitätsstadt Tübingen nach Hechingen. Eine Besonderheit auf dem Weg waren für mich die Stadt Rottenburg am Neckar, die Wurmlinger Kapelle sowie die Pilgerherberge in Frommenhausen, in der ich im Januar 2017 als einziger Pilger übernachtete. In Frommenhausen merkte ich, wie wichtig die Pilgerherberge für das beschauliche Dorf ist.

3. Via Beuronensis: Hechingen – Beuron – Konstanz

Von Hechingen ging es weiter nach Balingen und über den Berg Lochenhörnle nach Beuron. In Beuron, dem Ort unweit des Donaudurchbruchs, schlief ich im dortigen Benediktinerkloster. Von Messkirch bis Pfullendorf begleiteten mich zwei liebe Freunde aus Konstanz. Ein weiterer Höhepunkt war die Übernachtung in der Furtmühle und die Ankunft in Überlingen am Bodensee bei schönstem Sonnenschein. Die Ankunft in Konstanz fühlte sich dann um so beeindruckender an.

Ankunft in Konstanz (Fotorechte: Dario schrittWeise)
Konstanz in der Abenddämmerung (Fotorechte: Dario schrittWeise)

Konstanz – Basel

Die Strecke von Konstanz über Schaffhausen nach Basel verlief größtenteils am Rhein entlang, teilweise auch durch die Schweiz. Somit durchquerte ich bisher drei Länder auf meiner Pilgerreise: Deutschland, die Schweiz und Frankreich, mit Spanien kommt ein viertes hinzu. Meine Pilgerreise bekam für mich auf diese Weise eine weitere grenzüberschreitende und Länder verbindende Komponente. Einen gekennzeichneten Jakobsweg gab es damals zwischen Konstanz und Basel nicht, so dass ich mir meinen Weg selber zusammensuchen musste. Dieser Teil des Weges stellte deswegen etwas Besonderes für mich dar, weil die Wegsuche symbolisch für meine innere Suche stand.

Die einzelnen Etappen werde ich in gewohnter Manier in den nächsten Wochen beschreiben. Eine Übersicht und die chronologische Reihenfolge können meiner Jakobsweg-Themenseite entnommen werden.

15 Kommentare zu „Jakobsweg nach Konstanz und Basel

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  1. Sehr schöne Zusammenfassung, danke! Ich plane ebenfalls, über Tübingen und Beuron nach Konstanz zu gehen; Tübingen musste einfach sein … Ich gehe allerdings ziemlich langsam, um Zeit zum Zeichnen zu haben.

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    1. Danke dir ebenfalls 🙂 In Tübingen kann man bei der Jakobusgemeinde nach einer Unterkunft fragen und für die späteren Etappen kann ich die Pilgerherberge Frommenhausen, das Kloster Beuron und die Pilgerherberge Furtmühle bei Pfullendorf zum Übernachten empfehlen. Liebe Grüße, Dario 🙂

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      1. Hallo Dario! Ja, Eslarn liegt auch auf dem Weg. Ich wollte es nicht erwähnen, weil es zum Grauen ist. Hier wanderst Du wirklich beschaulich meditativ. Bis auf den Stempel bekommst Du hier leider immer noch nix, und der Jakobsweg beginnt nur deshalb bei der Tillyschanze (einstmals geschlossener Grenzübergang) weil man dafür EU-Fördermittel erhielt. 😉 LG Michael

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        1. Das finde ich schade. Hoffentlich sind zumindest die Stempel immer frei zugänglich und nicht nur, „wenn der Vollmond in der richtigen Achse mit dem Jupiter steht“ 😉🌝Alles schon erlebt… Schöne Grüße, Dario 🙂

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          1. Oh ja, da sprichst Du genau das Richtige an. Den Stempel gibts im Kath. Pfarramt, zu den dortigen Öffnungszeiten. Wann immer ich in der Vergangenheit im Orte weilend PilgerInnen gesehen/ getroffen hatte, machten die ein Gesicht als wären die gerade der Hölle entsprungen. LOL
            Nee, wer auch immer diese glorreiche Idee mit dem Jakobsweg über die Tillyschanze von/ nach Tschechien hatte, dem ging es nur um die Re-Katholisierung Tschechiens und die „Wiedergewinnung der Heimat“. Leider! Spirituell ist da nix los ;-( Guckst Du mal die Pfarrei-Homepage an. http://www.pfarrei-eslarn.de . Das sagt meines Erachtens schon viel. LG Michael

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  2. Hallo Dario,
    bin schon sehr gespannt ;-). Die Strecke von Esslingen nach Konstanz war ich ja auch schon unterwegs, wenn auch z.T. auf anderen Fernwanderungen und in umgekehrter Richtung:
    Tübingen — Esslingen als Teil des Neckarwegs
    Balingen — Hechingen — Rottenburg — Tübingen als „biografische“ Fernwanderung
    Balingen — Konstanz als erstes Teilstück auf dem Weg an den Lago Maggiore

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    1. Das ist auch eine sehr schöne Strecke. Ich weiß gar nicht, welche Abschnitte ich hervorheben soll, alle sind auf ihre Weise bezaubernd. Der Weg hat für mich auch viele biographische Aspekte. Ich freue mich auch schon auf deine Beiträge von der Via Cannobio. Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag, Dario

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    1. Hallo Nati, die Wege führen meistens durch die Natur. Pilgerwege haben zusätzlich die Besonderheit, dass sie geschichtlich bekannte Pilger – und Wallfahrtsorte miteinander verbinden, z.B. Rothenburg, Tübingen, Kloster Beuron, Konstanz, Basel… Die gefühlt größte Stadt war bisher Basel. LG

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      1. Mich reizen da eher immer die Innenstädte. Aber bei einem Tagesausflug ist auch nicht mehr drin, außer der Reiseführer hat außerhalb noch interessante Orte.
        Wobei man Rothenburg o. d. Tauber mit Basel überhaupt nicht vergleichen kann.
        LG, Nati

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