Der moderne Mensch hat in der heutigen Zeit immer weniger Kontakt mit der Welt außerhalb seiner digitalen Netzwerke. Die großen und die kleinen Bildschirme sind omnipräsent in unserem Alltag. Sogar ein ursprünglich so einfaches Gerät wie eine Armbanduhr ist mittlerweile digital vernetzt. Von Zeit zu Zeit finde ich es erholsam, die Welt der Nullen und Einsen hinter mich zu lassen und wieder in die Welt der analogen Erfahrungen einzutauchen. So ging es mir auch, als ich weitere Fotogramme mit dem Solarpapier gemacht hatte. Denn unabhängig davon, ob es um Cyanotypien, Zeichnen oder Schreiben in ein Notizbuch geht, jede kreative Tätigkeit abseits der Bildschirme ist für mich eine willkommene Abwechslung zur digitalen Welt.
Für das Titelbild kreierte ich die Cyanotypie „Rhapsodie“. Auf dem Bild hielt ich den Alltag eines Malers fest. Es ist gewissermaßen eine visuelle „Rhapsodie“ – mit Utensilien und Inspirationen des Künstlers, die eine gemeinsame Geschichte zu erzählen scheinen. Doch das Bild soll wie immer in erster Linie für sich sprechen.

Außerdem experimentierte ich mit der Farbe einer Cyanotypie. Das trockene Bild legte ich in Teewasser. Schwarztee erwies sich als hilfreich. Auf diese Weise bekam die Cyanotypie eine dunkelviolette Färbung. Das Bild nannte ich „Die Geisterstunde“. Zu einem anderen Zeitpunkt werde ich andere Farben ausprobieren.
Nullen und Einsen – wollen wir mal nicht vergessen, daß die gesamte Technologie in erster Linie unsere Arbeit vereinfachen soll und vieles erst ermöglicht, was ohne Hilfe nicht machbar oder nicht wirtschaftlich ist. Anstatt sich aber das Tempo durch Technologie vorgeben zu lassen, sollte man darauf achten auch mal den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Ich finde du hast einen guten Weg hierzu gefunden.
Kreativität überhaupt ist der Weg Wert in sich selbst zu schöpfen und nicht in extrinsischer Weise.
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Hallo Patrick, ja, Fuß vom Gaspedal nehmen finde ich gut. Daran sollten wir uns immer wieder erinnern. Danke dir. Ich wünsche dir einen angenehmen Freitag, LG, Dario 🙂
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Ein schöner und gelungener Versuch.
Außerhalb der Welt der „Nullen und Einser“ wie
Du sie so treffend nennst. Diese Zeit würde ich
mir manchmal zurückwünschen, … wenn es ginge.
LG Jürgen
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Hallo Jürgen, vielen lieben Dank. Ich denke, dass solche digitale Auszeiten sehr wichtig sind. Liebe Grüße, Dario 🙂🍀
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