Am nächsten Morgen warten Alrond, Tuson, Gelas und Ysella auf Danea vor dem Nordtor. Als die junge Dorfbewohnerin nicht zum vereinbarten Treffpunkt kommt, gehen Alrond und Ysella sie suchen. Sie geraten in einen handfesten Streit mit Daneas Ehemann. Mit größter Mühe können sie Danea loseisen. Doch Eson folgt ihnen. Er befiehlt Danea, zurückzukehren.
Was bisher geschah:
- Geschichten aus dem Blauen Nebelgebirge: 1. Fortsetzung
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- Geschichten aus dem Blauen Nebelgebirge: 3. Fortsetzung
- Geschichten aus dem Blauen Nebelgebirge: 4. Fortsetzung
- Geschichten aus dem Blauen Nebelgebirge: 5. Fortsetzung
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Geschichten aus dem Blauen Nebelgebirge 7
Der wütende Eson kam zum Pferdewagen. Die Soldaten musterten ihn missbilligend.
„Stört euch dieser Mann?“ fragte der Soldat, den sie tags zuvor am Tor kennengelernt hatten.
„Ja, das tut er!“ bestätigte Alrond seine Vermutung.
„Seid aber nicht zu hart zu ihm“, bat Danea leise.
Der Soldat spuckte die Rinde aus, auf der er herumkaute. Er zog sein Schwert bis zur Hälfte aus der Scheide und sah Eson grimmig an. Daneas Ehemann zog sich beeindruckt zurück.
„Danea … bitte, gehe nicht“, wiederholte er.
„Nein Eson, ich muss, lass mich bitte gehen“, bat ihn Danea weinend.
„Bitte Tuson, lass uns abfahren“, sagte Ysella.
„Ich werde mich ändern“, seufzte Eson.
„Das hast du jedes Mal gesagt …“ Daneas letzten Worte verschwanden im Klatschen der Räder und Pferdehufe im Schlamm. Eson blieb zurück. Vom wütenden und aggressiven Mann ist nicht mehr viel übriggeblieben. Er sah vielmehr traurig und verloren aus. Daneas Ehemann verschwand hinter dem Nordtor von Nebelheim, welches die Torwächter hinter dem Wagen verschlossen hatten.
Im Planwagen herrschten einige Minuten bedrückte Stille. Danea zitterte weinend. Ysella nahm sie in den Arm. Gelas und Alrond sahen ebenfalls niedergeschlagen aus. Leichter Nieselregen setzte ein. Kleine Tropfen trommelten rhythmisch auf die Plane des Wagens.
„Danea, hast du irgendwo schwere Verletzungen?“ wollte Ysella besorgt wissen.
„Nein, nur einige blaue Flecken.“
„Dein Auge sieht ganz schlimm aus. Es ist rötlich angeschwollen.“
„Danke, dass du dich um mich sorgst, Ysella, das hat lange niemand getan. Mein Auge tut mir auch am meisten weh, aber der Schmerz geht auch bald vorbei.“
„Hm, es ist traurig, wenn man sich schon irgendwie daran gewöhnt …“ bedauerte Ysella.
„Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mich von Eson befreit habt.“
„Nicht der Rede wert“, sagte Alrond. Ysella nickte zustimmend.
„Am Ende tut er mir sogar leid. Mein Ehem … Eson wird schnell wütend, insbesondere wenn er getrunken hat.“
„Das ist keine Entschuldigung“, protestierte Tuson.
„Ja, das stimmt“, gab ihm Danea recht, „gleichzeitig muss ich mich entschuldigen, weil ich euch gestern angelogen habe. Es war nicht meine Familie, die ich informieren wollte, sondern Eson. Aber ich wollte es ihm nicht sagen, sondern einfach mit euch wegfahren. Leider hat er es gemerkt, als ich mich aus dem Haus schleichen wollte.“
„Das macht nichts“, beruhigte sie Ysella, „die Hauptsache ist, dass du jetzt bei uns und in Sicherheit bist. Aber wo ist deine Familie? Warum hat sie dir nicht geholfen?“
„Meine Familie wohnt sehr weit weg, in der Provinz Tolorun. Wir sind sehr arm und ich musste Eson heiraten. Sie können mir nicht helfen. Ich kann auch nicht zu ihnen zurück, sie würden es nicht verstehen.“
„Das ist traurig, gut, dass du bei uns bist“, erwiderte Ysella.
„Du hast ja auch einige Schläge abbekommen, wie ich sehe“ stellte Gelas fest, als er sich Alronds verletzte Stelle im Gesicht angesehen hatte.
„Leider war ich nicht schnell genug. Aber eine Sache wird mir nicht klar: Warum haben dir deine Nachbarn oder die anderen Dorfbewohner nicht geholfen?“
„Das finde ich auch traurig, doch das würde nicht der Lebenseinstellung der Nebelheimer entsprechen. Sie mischen sich nicht in die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen ein. Und eine Frau soll sich ihrem Ehemann unterordnen. Das erwartet die Göttin Guenea“, erklärte Danea.
„Sehr sympathisch!“ schnaubte Ysella.
„Zum Glück kommst du mit uns in die Reichshauptstadt“, erwiderte Gelas.
„Dafür gibt es dort andere Probleme“, gab Gelas zu bedenken.
Der Wagen fuhr gemächlich durch einen Laubwald. Die Wolken über den Baumkronen lichteten sich und die Erde roch nach Regenwasser.
„Wisst ihr, was ich mir gedacht habe? Ich finde die Stimmung hier bedrückend.“ stellte Danea nach einigen Stunden fest, „vielleicht könnt ihr mich auf andere Gedanken bringen“?
„Alrond, warum erzählst du uns nicht eine deiner Geschichten?“ fragte Ysella.
„Mir würde es auch gefallen, eine Geschichte zu hören“, freute sich Danea, „In Nebelheim waren seit Langem keine fahrenden Sänger oder Geschichtenerzähler zu Besuch.“
„Erzähl uns doch, wie du nach Dorran gekommen bist,“ sagte Tuson, „dort haben wir uns kennengelernt. Du hast mich gefragt, ob du mit uns nach Phoenixstein fahren kannst.“
„Gut, nur weiß ich nicht, ob das eine richtige Gute-Nacht-Geschichte ist.“
„Ach, keine Sorge, ich grusel mich nicht so schnell“, ich freue mich im Moment über jede Ablenkung. Und die fahrenden Erzählinnen und Erzähler haben häufig Schauergeschichten vorgetragen.“
„In Ordnung. Was ich euch jetzt erzählen möchte passierte vor ungefähr zehn Tagen.“
Meine Begleiter und ich beschlossen, unsere Nachforschungen im Nebelgebirge vorerst abzuschließen, damit wir nach Phoenixstein zurückkehren können. In einem Dorf hörten wir jedoch von einem seltsamen Zwillingspaar, einem Mädchen und einem Jungen. Beide hatten sie rote Haare und beide trugen merkwürdige weiße Kleidung.
Die Kinder liefen scheinbar alleine durch die Gegend. Keiner hatte sie vorher jemals gesehen und ihre Eltern waren auch nicht in der Nähe.
Wir ließen uns ihren letzten bekannten Aufenthaltsort beschreiben. Nach einigen Reitstunden fanden wir ihre Spuren. Wir folgten ihnen zu einer einsamen Blockhütte im Wald. Vor dem Haus hing Gewürzgebäck, vermutlich um Insekten fernzuhalten, oder sogar als Schutz vor bösen Geistern.
Wir ritten ab und ich klopfte an der Tür. Eine betagte Frau öffnete die Tür. Sie wirkte ängstlich.
„Guten Tag, mein Name ist Alrond und meine Begleiter heißen Riandell und Ledos. Wissen Sie vielleicht, ob hier zwei Kinder vorbeigekommen sind? Zwillinge?“
„Nein, … sind sie nicht“, antwortete sie zögernd. Ihre Augen verrieten Furcht.
„Seltsam, ich hätte gewettet, dass ihre Fußspuren hier enden.“
„Das können jedermanns Spuren sein“ erwiderte sie unglaubwürdig. Mit ihrem Mund formte sie stimmlos den Satz: „bitte helfen sie mir, sie sind hier.“
Ledos und Riandell gingen an uns vorbei in das Holzhaus. Weder sie noch ich konnten verstehen, warum diese Frau so viel Angst vor zwei kleinen Kindern haben könnte. Wir betraten die Diele. Es roch nach Wacholderbeeren und Eisenkraut. Im schummrigen Hintergrund erkannten wir zwei kleine Gestalten, die an einem Holztisch kauerten. Das Mädchen und der Junge hatten rotschimmernde Haare.
„Sie sind gefesselt!“, stellte Riandell entsetzt fest, „was hast du mit ihnen gemacht?“
„Das war ich nicht“, die Frau blickte fassungslos.
„Bitte helfen Sie uns“, sagte das Mädchen leise, „die böse Frau hat uns gefangen und will uns essen.“
„Was?“ ich konnte es nicht glauben. Wut stieg in mir auf: „wie konntest du nur so etwas entsetzlichen tun?“
Riandell ging zu den beiden Zwillingen, er begann ihre Fesseln zu lösen.
„Sie werden sich erstmal hinsetzen“, befahl Ledos der Hausbesitzerin, „und kommen sie ja auf keine dummen Gedanken.“
Die Frau setzte sich an den Küchentisch. Plötzlich krachte es hinter uns. Riandell lag auf dem Boden und der Junge stand über ihn, ein Stuhlbein in der Hand haltend.
„Bravo, Gedan“, jubelte das Mädchen, „zeigen wir es ihnen.“
Sie kamen auf uns zu, das Mädchen mit einer Wurfschlinge in den Händen. Sie warf die Leine mit der Schlinge nach mir. Ich versuchte zur Seite zu springen, doch sie fing meinen Fuß und begann an der Leine zu ziehen.
„Ins Feuer, ins Feuer mit ihnen, Arzatoë!“ schrie Gedan.
„Oh ja, das wird Spaß machen“, nahm die Angesprochene den Vorschlag an, bösartig lächelnd.
Alles Kindliche ist aus ihren Geschichtszügen verschwunden. Sie sahen wie zwei mindestens Fünfzigjahre alte Menschen aus.
„Das sind Wechselinge, sie können ihr Aussehen ändern“, warnte sie die Frau.
„Auch dich werden wir in den Topf werfen.“
„Bravo, Gedan“, jubelte das Mädchen, „zeigen wir es ihnen.“
Sie kamen auf uns zu, das Mädchen mit einer Wurfschlinge in den Händen. Sie warf die Leine mit der Schlinge nach mir. Ich versuchte zur Seite zu springen, doch sie fing meinen Fuß, worauf sie begann, an der Leine zu ziehen.
„Ins Feuer, ins Feuer mit ihnen, Arzatoë!“ schrie Gedan. Seine Augen glänzten vor Freude.
„Oh ja, das wird Spaß machen“, nahm die Angesprochene den Vorschlag an, bösartig lächelnd.
Alles Kindliche ist aus ihren Geschichtszügen verschwunden. Sie sahen wie zwei mindestens Fünfzigjahre alte Menschen aus.
„Das sind Wechselinge, sie können ihr Aussehen ändern“, warnte sie die Frau, „und ihre Zähne sind messerscharf“.
„Auch dich werden wir in den Topf werfen“, versprach ihr Gedan. Ledos versuchte ihn zu überraschen. Der Wechseling sprang zur Seite und parierte mit dem Stuhlbein den Schwerthieb von Ledos. Mit dem zweiten Schlag konnte er die provisorische Waffe zerschlagen. Gedan biss dem Söldner in den Unterarm.
Währenddessen kämpfte ich mit der Wurfschlinge. Arzatoës Kraft überraschte mich. Sie zog so stark an der Leine, dass ich nicht aufstehen konnte. Sie stieß die alte Frau kräftig zur Seite, als sie sich Arzatoë in den Weg stellen wollte.
Meine Angreiferin öffnete den Lehmofen, der sich im Garten befand. Sie warf mehrere Holzscheite hinein. Starker Rauch kam aus der Öffnung.
„Jetzt wird gebacken“, sagte Arzatoë laut lachend.
Die Hausbewohnerin traf sie mit einem Holzscheit am Kopf. Arzatoë fiel kopfüber auf die Wiese.
In der Zwischenzeit kam Riandell zu sich. Er half Ledos, Gedan zum Rückzug zu zwingen.
„Arzatoë, wir müssen hier fliehen!“ rief er seiner Schwester zu. Die Angesprochene stand auf, sichtlich benommen. Sie hielt sich am Hinterkopf. Gerade als Riandell sie ergreifen wollte, schwang sie die Wurfleine wie eine Peitsche und traf ihn im Gesicht.
Die Wechselinge nutzten die Gelegenheit, um zu fliehen. Sie schwangen sich auf Ledos‘ Pferd.
„Heja, wir sehen uns wieder!“ drohte Arzatoë, bevor sie das Pferd anspornte und zum Galopp zwang.
„Wir müssen sie unbedingt ergreifen“, sagte Riandell, „sie sind gemeingefährlich.“
„Reitet ihnen hinterher, ich werde mich um die arme Frau kümmern und danach irgendwie weiterreisen. Treffen wir uns in Phoenixstein.“
„Danke für das Pferd. Auf Wiedersehen!“ Ledos nahm die Zügel aus meiner Hand. Er stieg auf das Pferd.
„Bis bald in Phoenixstein!“ rief Riandell.
„Passt auf euch auf! Viel Erfolg!“ wünschte ich ihnen.
Ledos und Riandell ritten in den Wald, dem seltsamen Zwillingspaar hinterher.
Ich unterhielt mich eine Weile mit der Hüttenbesitzerin. Abgesehen vom Schock und kleineren Blessuren, schien die Frau unversehrt zu sein.
„Danke für die Hilfe. Wenn ihr nicht gekommen wärt …“
„Brrr, daran möchte ich gar nicht denken“, entgegnete ich, den Lehmofen, aus welchem Rauch entstieg, im Blick, „sie haben uns aber auch geholfen, danke dafür.“
„Nenn mich doch Tessia.“
„Es freut mich, ich heiße Alrond Calinatis, ich bin ein offizieller Schreiber am Hof des Königs Cedric II“.
„So, König Cedric … Ein ernsthafter Mann ist das, unser König. Voller Sorgen. Aber warte, Alrond Calinatis, ich habe hier etwas für dich.“
„Danke, aber das ist nicht nötig.“
„Doch, doch, warte nur.“ Tessia ging in das Haus. Nach wenigen Minuten kehrte sie mit einem kleinen Ledersäckchen zurück.
„Bitte schön. Das ist für dich.“
„Vielen Dank. Was ist das?“ fragte ich überrascht, als sie mir das Ledersäckchen überreicht hatte. Es fühlte sich leicht an.
„Nennen wir es mal … einen persönlichen Glücksbringer. Wenn du eines Tages in einer aussichtslosen Situation bist, in welcher du jede Hoffnung und Selbstvertrauen verloren hast, öffne dieses Säckchen, aber nicht vorher. Das ist wichtig. Du kannst es nur einmal benutzen.“
„In Ordnung, danke. Ich werde es nur im Notfall öffnen“, versprach ich.
„Gut, ich freue mich, dass ich dir mit meinen Mitteln eines Tages helfen kann“, Tessia lächelte geheimnisvoll.
Die weise Frau gab mir noch Proviant und Wasser mit auf den Weg, obwohl ich es mehrfach abgelehnt hatte. Sie erklärte mir den Weg nach Dorran, wie das nächste Dorf hieß. Dort soll ich einen Wagenfahrer suchen. Er müsste nach Phoenixstein fahren, vermutete sie.
Ich lief los, um noch vor dem Einbruch der Dunkelheit im Dorf anzukommen. Die Wanderung durch den Wald dauerte keine drei Stunden. Dorran ist ein verschlafenes Nest, viel kleiner als Nebelheim. Ich kam müde an. Meine schmerzhafte Begegnung mit den Zwillingen hinterließ ebenfalls Spuren. Vor der Viehtränke sah ich einen Mann mit seinen Pferden stehen. Er band sie gerade von seinem Planwagen los.
„Guten Abend, guter Mann“, sprach ich ihn an, „sind Sie der Wagenfahrer, der regelmäßig Gäste und Handelsware zwischen Rodhas und Phoenixstein fährt?“
„Guten Abend, wer will das wissen?“ fragte mich der Mann kurzsilbig.
„Alrond ist mein Name, Alrond Calinatis. Und ich bin auf der Durchreise. Eine Frau erzählte mir, dass ich Sie vermutlich hier finden kann “
„Lassen Sie mich raten, es ist die gute Tessia, sie findet immer wieder neue Mitreisenden für mich.“
„Ja, sie war es. Ich komme gerade von ihr. Tessia wurde von Banditen angegriffen. Ich und meine Begleiter konnten sie retten.“
„Banditen sagst du? Davon gibt es in der Gegend einige. Ein schönes Nebelgebirge ist das. Ich würde es eher Räubergebirge nennen. Geht es Tessia gut?“
„Sie hat mehrere leichte Verletzungen davongetragen. Sie wollte für einige Tage zu ihrer Schwester gehen.“
„Das wird ihr guttun. Ich werde auf dem Rückweg nach ihr sehen. Und wie sieht es mit dir aus? Wolltest du mitfahren? Ich habe noch einen Platz frei.“
„Gerne, ich werde in Phoenixstein erwartet.“
„Treffen wir uns morgen vor dem Hahnenschrei hier.“
„Und jetzt sitze ich hier“, beendete Alrond seine Erzählung fröhlich.
„Na, das ist mir mal eine Geschichte“, sagte Gelas, „bis auf die Begegnung mit Tuson glaube ich dir kein Wort.“
„Den Teil kann ich bestätigen“, grummelte der Wagenfahrer, „ich werde mal Tessia fragen, ob das alles so stimmt.“
„Aber spannend war die Geschichte zumindest“, fügte Gelas hinzu.
„Ja, wie immer. Spannend und erfunden“, Ysella prustete los.
„Hm, ich weiß nicht“, grübelte Danea, „ich habe auch Geschichten von einem unheimlichen Zwillingspaar gehört. Die sind meistens nicht gut ausgegangen.“
„In meinen Augen sind das nichts als Schauermärchen für kleine Kinder, die man sich im Winter ums Feuer erzählt“, erwiderte Ysella.
„Hoffentlich sind keine Kinder dabei, diesen Zwillingen würde ich nur ungern nachts über den Weg laufen“, stellte Tuson fest.
„Was ist aus dem Glückssäckchen geworden?“ wollte Tuson wissen, „Hast du dich seitdem getraut, einen Blick in das Innere zu riskieren?“
„Nein, noch nicht. Außerdem habe ich versprochen, das Säckchen nur im Notfall zu öffnen.“
„Du glaubst aber auch alles“, spottete der Händler.
„Auf jeden Fall hat mich die Geschichte auf andere Gedanken gebracht, danke“, erklärte Danea.
„Das freut mich“, Alrond nickte kurz.
„Seht, da vorne sind zwei Türme“, stellte Gelas fest.
„Sie gehören zur Straße der Könige. Sie verbindet die Hauptstadt Phoenixstein mit dem Küstenort Phoenixhafen“, erklärte Alrond, „vor mehreren Jahrzehnten ließ sie Fodur IV., ein Vorfahre unseres Königs Cedric erbauen. Entlang der Straße gibt es mehrere solche Holztürme, die zur Verteidigung der Straße dienen. Die Straße folgt größtenteils dem Lauf des Flusses Jennis. Phoenixstein ist nicht mehr weit, wir sind bald da.“
„Ich kann es kaum erwarten, endlich werde ich die Hauptstadt sehen“, freute sich Danea, „endlich bin ich frei.“
Ende des ersten Teils
Die Geschichte um Alrond wird im 2. Teil fortgesetzt.
Titelbild: Beim Verlassen des Nebelgebirges, Fotorechte: Dario SchrittWeise
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